Israel und Hamas schließen Gefangenenaustausch ab

Israel Hamas schliessen Gefangenenaustausch
Israel Hamas schliessen Gefangenenaustausch(c) AP (Majdi Mohammed)
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505 Häftlinge sollen in das Westjordanland gebracht werden. Die Gefangen werden im Austausch für den Soldaten Gilad Shalit freigelassen.

Israel und die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas schließen im Laufe des Tages ihren umfassenden Gefangenenaustausch ab. Am Abend sollen die letzten 550 palästinensischen Häftlinge freigelassen werden, teilte eine Sprecherin der israelischen Gefängnisbehörde am Sonntag mit. Es handelt sich um die zweite Gruppe der insgesamt 1027 Palästinenser, die Israel im Austausch für den Soldaten Gilad Shalit freilässt. Shalit war vor zwei Monaten nach mehr als fünf Jahren Geiselhaft im Gazastreifen freigekommen.

Die israelische Sprecherin Sivan Weizman teilte mit, die Freilassung sei am Abend um 22 Ortszeit vorgesehen. 505 Häftlinge sollen über den Beitunia-Übergang in das Westjordanland gebracht werden. Darunter seien auch vier Frauen. Weitere 41 Gefangene kehren in den Gazastreifen zurück und zwei weitere nach Jordanien. Außerdem sollen zwei Gefangene nach Ost-Jerusalem zurückkehren, darunter eine Frau. Am frühen Abend sollen Busse zu den Übergabepunkten abfahren.

Am 18. Oktober hatte Israel den Soldaten Shalit in einem ersten Schritt gegen 477 palästinensische Häftlinge ausgetauscht. Bei den Verhandlungen zwischen den Todfeinden Israel und Hamas hatte zunächst Deutschland und dann vor allem Ägypten vermittelt. Unter den im Oktober freigelassenen Palästinensern waren viele militante Aktivisten, die zum Teil an blutigen Selbstmordanschlägen beteiligt waren.

Die Gefangenen, die zum Abschluss des Austauschprogramms freikommen sollen, haben weniger schwere Straftaten begangen. Es handle sich vor allem um Mitglieder der gemäßigteren Fatah-Organisation, meldete der israelische Rundfunk am Sonntag. Keiner von ihnen sei zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden. Das höchste Gericht Israels hatte am Freitag Klagen gegen die Freilassung der 550 Gefangenen abgewiesen.

(Ag.)

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