Syrien: Neue Gewalt bei bisher größter Demonstration

A protester holds a placard as she protests outside the UN House in Manama
A protester holds a placard as she protests outside the UN House in Manama(c) REUTERS (Hamad I Mohammed)
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In Damaskus soll es erneut zu schweren Gefechten zwischen Aktivisten und Milizen gekommen sein. Die Truppen sollen mit Nagelbomben gegen die Demonstranten vorgegangen sein. Die Aktivisten reagierten mit Steinen.

Die Gewalt in Syrien scheint kein Ende zu nehmen. Laut dem britischen Nachrichtensender "BBC" hat die syrische Opposition nach den Freitagsgebeten abermals zu Demonstrationen gegen das herrschende Regime aufgerufen. Insgesamt sollen mehrere Hunderttausend Menschen auf die Straßen gegangen sein - in Douma allein waren es zwischen 60.000 und 70.000, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Es handle sich um die bisher größte Demonstration.

Die Truppen von Präsident Bashar al-Assad hätten auf die Aufständischen mit Nagelbomben, Blendgranaten und Tränengas reagiert, berichtete "BBC". Die Aktivisten antworteten mit Steinen. Mindestens 24 Menschen seien verletzt worden. Mit den Protesten wollte die Bevölkerung den Beobachtern der Arabischen Liga ihre Lage vor Augen führen, zitierte der Nachrichtensender einige der Aktivisten.

"Wir wissen, dass das Blutvergießen nicht allein deshalb enden wird, weil sie da sind", sagte ein Vertreter der Opposition aus Hama über die Gesandten der Liga. "Aber wenigstens werden sie es sehen." Die Beobachtergruppe war am Montag in Syrien angekommen. Seither besuchte sie unter anderem die Protesthochburgen Homs und Hama. Sie sollen für ein Ende des Blutvergießens und die Umsetzung des Friedensplanes sorgen.

Bisher blieben die Erfolge der Delegation allerdings aus - seit Sonntag sollen laut Angaben von Aktivisten mindestens 98 Menschen bei erneuten Zusammenstößen mit Milizen getötet worden sein.

Die USA zeigten sich inzwischen zurückhaltend über den bisherigen Verlauf der arabischen Beobachtermission, die von Aktivisten heftig kritisiert wird. Der Chef der Mission, der sudanesische General Mohammed Ahmed Mustafa al-Dabi, hatte dem Regime in Damaskus Kooperationsbereitschaft attestiert.

(Red.)

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