Syrien: Gefechte nach dem Freitagsgebet

Opposition spricht von sieben Todesopfern und übt den Schulterschluss.

Damaskus/Ag. Trotz der Anwesenheit von Beobachtern der Arabischen Liga kam es in Syrien nach dem Freitagsgebet erneut zu blutigen Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Oppositionellen. Wie Aktivisten der Nachrichtenagentur dpa im Libanon sagten, wurde in Protesthochburgen das Feuer auf Demonstranten eröffnet. In Homs und Hama seien mindestens sieben Menschen getötet worden.

Die Opposition will den Druck auf Machthaber Bashar al-Assad weiter erhöhen. Der syrische Übergangsrat SNC und die Armee der Deserteure haben eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Dabei soll es darum gehen, Soldaten zur Fahnenflucht zu bewegen, teilte der SNC mit. Nach Angaben der Rebellen haben sich bis dato rund 20.000 Soldaten dem Widerstand angeschlossen.

Frankreichs Justiz hat unterdessen eine Autopsie der in Paris eingetroffenen Leiche des Journalisten Gilles Jacquier angeordnet und Ermittlungen wegen vorsätzlicher Tötung aufgenommen. Der Franzose war am Mittwoch in Homs getötet worden. Die syrischen Behörden machten „bewaffnete Terroristen“ für den Angriff verantwortlich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2012)

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