Romney und Gingrich kämpfen um Einwanderer-Stimmen

Romney und Gingrich lieferten sich in Florida Schlagabtausch
Romney und Gingrich lieferten sich in Florida Schlagabtausch (c) REUTERS (Scott Audette)
  • Drucken

US-Präsidentschaftsbewerber Romney versichert in einer heftigen TV-Debatte, er sei "nicht gegen Einwanderer". Die nächste Vorwahl findet in Florida statt, wo Einwanderer aus Lateinamerika eine große Wählergruppe stellen.

Wenige Tage vor der nächsten Etappe im Vorwahl-Rennen der US-Republikaner in Florida haben sich die beiden aussichtsreichsten Bewerber auf die Präsidentschaftskandidatur, Mitt Romney und Newt Gingrich, einen heftigen Schlagabtausch geliefert.

Romney verteidigte sich am Donnerstagabend in einer TV-Debatte gegen den Vorwurf seines Rivalen, er lehne Einwanderer ab: "Ich bin nicht gegen Einwanderer. Mein Großvater kam in Mexiko zur Welt, der Vater meiner Frau in Wales. Sie kamen in dieses Land. Zu sagen, ich sei gegen Einwanderer, ist abscheulich." Romney schlug vor, dass alle illegalen Einwanderer freiwillig ausreisen und einen offiziellen Wiedereinreiseantrag stellen sollten.

Gingrich verwehrte sich wiederum gegen den Vorwurf, Spanisch als "die Sprache des Ghettos" bezeichnet zu haben. Das habe er nicht gesagt. Er halte es nur allgemein für besser, wenn Kinder Englisch lernten und die Beschäftigungsfrage geklärt sei. "Unser Problem sind elf Millionen Menschen, die Jobs bekommen, die viele US-Bürger und legal im Land lebende Einwanderer auch gern hätten", so Gingrich.

In Florida leben viele Einwanderer aus Lateinamerika und eine stellen eine große Wählergruppe stellen. Der Staat entsendet 50 Delegierte zur offiziellen Kandidatenkür und ist damit enorm wichtig. Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Romney und Gingrich in dem Staat an. Bei den bisherigen drei Vorwahlen konnten sie je einen Sieg einfahren.

"Keine Leute bestrafen, weil sie wohlhabend sind"

Auch die persönlichen Finanzen der Kandidaten waren erneut Thema. Romney hielt Gingrich vor, er habe für die großen Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae Lobbyarbeit betrieben, der mitverantwortlich für die schwere Finanzkrise 2008 war. Im Gegenzug kritisierte der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses, Romney stehe als Multimillionär auf der Seite der Reichen. Man solle "keine Leute bestrafen, weil sie wohlhabend sind. Ich bin stolz darauf, erfolgreich zu sein", konterte Romney bei der Debatte in Jacksonville. Über ihre privaten Investitionen stritten beide derart heftig, dass Mitbewerber Rick Santorum intervenierte und forderte, die Debatte wieder auf die wichtigen Themen zu lenken.

Die beiden republikanischen Präsidentschaftsanwärter gerieten außerdem über das Thema Raumfahrt in Streit - ebenfalls ein wichtiger Aspekt in dem US-Staat. Romney bezeichnete Gingrichs Vorschlag, eine permanente Basis auf dem Mond zu stationieren, als "vielleicht große, aber keine gute Idee".

Bei den Vorwahlen ermitteln die Republikaner den Herausforderer von Präsident Barack Obama. Die Präsidentenwahl findet am 6. November statt.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.