Seifenoper um Wahlhelfer Donald Trump

Donald Trump
Donald Trump(c) AP (Seth Wenig)
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Verwirrspiel des Tycoons um Wahlempfehlung. Zuerst setzte er Gingrich, dann auf Romney. Höhe- und Schlusspunkt einer Seifenoper.

WASHINGTON/VIER Wo anders als im eigenen Hotel in Las Vegas, der Glitzer- und Glücksspielmetropole in der Wüste Nevadas, sollte Donald Trump seine Wahlempfehlung abgeben? Zwei Tage vor der Vorwahl in Nevada inszenierte der Immobilientycoon und Prahlhans aus New York allerdings ein Verwirrspiel, auf wen er im Wahlkampf-Roulette setzten würde.

Zuerst hieß es, er würde sich für Newt Gingrich aussprechen, den Gambler und Desperado der US-Politik. Am Ende wollte er indes dem mutmaßlichen Winner den Vorzug geben: Mitt Romney. Der hatte sich gerade mit einer Aussage in die Nesseln gesetzt. „Um die sehr Armen mache ich mir keine Sorgen. Die haben ein Sicherheitsnetz."

Die Unterstützungserklärung durch „The Donald" ist Höhe- und Schlusspunkt einer Polit-Seifenoper. Lange kokettierte Trump mit einer eigenen Kandidatur, zuletzt als Unabhängiger. Als Populist forderte er die Vorlage der Geburtsurkunde Obamas und schürte so die Ressentiments der konservativen Tea Party. Von Romney bis Sarah Palin hofierten ihn alle republikanischen Präsidentschaftsaspiranten. Als er nach Weihnachten indessen in Las Vegas eine TV-Debatte abhalten wollte, holte er sich eine Abfuhr nach der anderen. Nur zwei Kandidaten sagten zu: Rick Santorum und Newt Gingrich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2012)

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