UN-Beobachter sollen arabischen Einsatz unterstützen. Eine UN-Resolution, die Syriens Regime verurteilen sollte, scheiterte zuletzt an Russland und China. Dutzende Menschen sterben in Homs.
Beirut/New york/Apa/Reuters. Die syrischen Sicherheitskräfte setzen ihre Offensive gegen die Oppositionshochburg Homs unvermindert fort. Nach Angaben von Regimegegnern starben am Donnerstag bei Raketen- und Granatangriffen auf die Stadt Dutzende Menschen. Am Vortag sollen fast hundert Personen getötet worden sein.
Angesichts der Gewalt will die Arabische Liga erneut Beobachter nach Syrien entsenden. Dieses Mal soll der Einsatz aber gemeinsam mit der UNO durchgeführt werden. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil El-Arabi, fragte bei der UNO an, ob diese Beobachter nach Syrien schicken könne, die gemeinsam mit Beobachtern der Liga arbeiteten. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sagte, die Vereinten Nationen seien bereit zu helfen. Einzelheiten müssten aber erst besprochen werden.
Die Arabische Liga hatte erst im Dezember eine Beobachtermission nach Syrien geschickt. Ende Jänner wurde der Einsatz aber wegen der eskalierenden Gewalt abgebrochen. Zuvor hatte Syriens Opposition kritisiert, die Beobachter würden sich von Syriens Machthaber Bashar al-Assad an der Nase herumführen lassen.
Eine UN-Resolution, die Syriens Regime verurteilen sollte, scheiterte zuletzt an Russland und China. Beide Staaten legten bei der Abstimmung im UN-Sicherheitsrat ein Veto dagegen ein.
Erkennen Araber Opposition an?
Unterdessen erwägen arabische Diplomaten, den „Syrischen Nationalrat“ als legitime Vertretung des syrischen Volkes anzuerkennen. Über diese Frage soll am Sonntag bei einem Treffen der Arabischen Liga in Kairo diskutiert werden. Im Nationalrat sind verschiedenste Vertreter der Opposition – von Linken über Liberale bis hin zu Islamisten – vertreten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2012)