Ahmadinejad kündigt neue Atomprojekte an

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Bei einer Kundgebung anlässlich des Revolutionstags schwangen Irans Präsident und Hamas-Anführer Haniyeh Reden gegen den Westen.

Teheran. Säbelrasseln in der iranischen Hauptstadt Teheran: Anlässlich des 33. Jahrestags der Islamischen Revolution erklärte Präsident Mahmoud Ahmadinejad bei einer Großkundgebung vor tausenden Anhängern, dass der Iran in den nächsten Tagen „der Welt einen sehr wichtigen und sehr maßgeblichen Fortschritt im Nuklearbereich vorstellen“ werde. In Kürze würden neue Atomanlagen im Iran eröffnet werden, erklärte Ahmadinejad.

Vermutlich bezog er sich damit auf die Inbetriebnahme einer Anlage in Fordo zur Anreicherung von Uran auf 3,5 Prozent, vier Prozent und 20 Prozent. Das reicht nicht für Atomsprengsätze. „Die Welt soll wissen, dass der Iran trotz allen Drucks nicht einen Deut von seinen Prinzipien und seinem Recht auf Kerntechnik abrücken wird“, erklärte er in Bezug auf die von den USA und der Europäischen Union verabschiedeten Sanktion gegen das Land.

Nach Angaben von iranischen Staatsmedien fanden an rund 850 Orten im ganzen Land Aufmärsche statt. Viele Teilnehmer schwenkten die iranische Nationalflagge, andere trugen Plakate mit der Aufschrift „Down with USA“ oder hielten Bilder von ermordeten Atomwissenschaftlern hoch.

Mit den Kundgebungen wird des 11. Februar 1979 gedacht, als die schahtreuen Gruppen den islamistischen Revolutionären unterlagen.

Hamas: Keine Anerkennung Israels. Zu der Kundgebung in Teheran war auch Hamas-Anführer Ismail Haniyeh erschienen. Auftritte ausländischer Politiker am Revolutionstag sind äußerst selten; Haniyeh – dessen Hamas sich jüngst in Katar auf eine Einheitsregierung mit der gemäßigteren Palästinenserpartei Fatah geeinigt hatte – nutzte seine Ansprache dazu, um seine unversöhnliche Haltung gegenüber Israel zu bekräftigen. Die Hamas werde „Israel niemals anerkennen“, auch wenn ihn Kräfte zur Aufgabe dieser Haltung drängen wollten, sagte Haniyeh.

„Der Kampf wird bis zur vollständigen Befreiung des Territoriums von Palästina und Jerusalem weitergehen.“ Es waren beruhigende Worte für die eigenen Leute: In der Hamas gärt es wegen der Einigung. Beobachter halten ihre Spaltung für möglich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12. Februar 2012)

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