Die Verdachtsmomente nach einem militärischen Atomprogramm müssen ausgeräumt werden.Der Iran habe aber auch "volle Rechte".
Russland besteht darauf, dass der Iran die Forderungen der internationalen Staatengemeinschaft erfüllt und in Verhandlungen eintritt. Das sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwochabend in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit VP-Außenminister Michael Spindelegger in Wien. Gleichzeitig betonte Lawrow: Der Iran habe im Einklang mit dem Atomwaffensperrvertrag das "volle Recht", Uran für Brennstoff für Atomkraftwerke anzureichern.
Allerdings habe Teheran nicht alle Aktivitäten der internationalen Atomenergiebehörde IAEO (IAEA) gemeldet, was den Verdacht nach einem militärischen Atomprogramm aufkommen lasse. Die IAEO habe eine Reihe von Fragen, "die auf jeden Fall geklärt werden müssen". Lawrow meinte außerdem, dass die "einseitigen" Sanktionen, die die EU und USA gegen den Iran verhängt hätten, nicht hilfreich gewesen seien. Sie würden ein einheitliches Vorgehen der internationalen Gemeinschaft untergraben.
Österreich hofft Entscheidung zu Gaspipeline
Ein weiteres Thema des Gesprächs zwischen Lawrow und Spindelegger waren die bilateralen Beziehungen. Lawrow sagte, dass diese sich "konsequent weiterentwickelt" hätten, und es gebe keine ernsthaften Probleme und Meinungsverschiedenheiten.
Russland sei daran interessiert, dass sich die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter entwickeln, sagte Lawrow. Geplant sei ein Cluster im Nordkaukasus, bei dem das Interesse bestehe, dass die österreichische Wirtschaft hier tätig werde.
Spindelegger gab außerdem seiner Hoffnung Ausdruck, dass es in Sachen der geplanten russischen Gaspipeline South Stream bald eine Entscheidung über die Route geben werde. Er hoffe, das Gas werde nach Österreich fließen, sagte Spindelegger, nachdem unklar derzeit ist, ob South Stream wie ursprünglich geplant nun tatsächlich bis ins österreichische Baumgarten geführt wird.
(APA)