US-Drohnen fliegen über Syrien

USDrohnen fliegen ueber Syrien
USDrohnen fliegen ueber SyrienSymbolbild US-Drohne, (c) Reuters
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Washington beobachtet mit unbemannten Flugzeugen das Blutvergießen in Syrien. In Damaskus schießen Sicherheitskräfte auf Trauernde.

Die USA setzen nach einem Medienbericht unbemannte Flugzeuge über Syrien ein. "Eine ganze Reihe" von Drohnen beobachte Angriffe der syrischen Armee auf die Oppositionsbewegung und Zivilisten, berichtete NBC News am Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf einen Mitarbeiter im US-Verteidigungsministerium. Außerdem solle die Kommunikation im syrischen Militär und der Regierung aufgezeichnet werden. Die Luftüberwachung sei aber keine Vorbereitung für einen Militäreinsatz der USA gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad.

Feuer bei Trauerfeier eröffnet

Die Gewalt in Syrien erfasst nun auch immer mehr die Hauptstadt Damaskus. Aktivisten berichteten, am Samstag hätten Angehörige der Sicherheitskräfte im Stadtteil Messe das Feuer eröffnet, als Tausende von Menschen drei am Vortag getötete Regimegegner zu Grabe trugen. Ein Teilnehmer der Trauergemeinde sei erschossen worden. Eine Frau sei am Kopf getroffen worden. Mehrere Menschen hätten durch ein von den Angreifern eingesetztes Gas im Gesicht Verätzungen erlitten.

In Damaskus und Aleppo, den beiden größten Städten des Landes, war es in den ersten Monaten des Aufstandes gegen Assad, der im März 2011 begonnen hatte, relativ ruhig geblieben. Erst in den letzten Wochen nahmen die Protestaktionen und Zusammenstöße in den beiden Städten zu.

Aktivisten veröffentlichten ein Video, das angeblich eine in Damaskus neu gegründete Brigade von Deserteuren mit dem Namen "Märtyrer der Hauptstadt" zeigt. Der Anführer der komplett vermummten kleinen Gruppe sagt in dem Video, sein Trupp sei Teil einer größeren Brigade, die sich dem Kommando der Freien Syrischen Armee unter Oberst Riad al-Asaad unterstellt habe.

China fordert echte Reformen

Assad traf am Samstag mit dem chinesischen Vize-Außenminister Zhai Jun zusammen, der ihn aufforderte, echte Reformen einzuleiten. Das für kommenden Freitag geplante Verfassungsreferendum könne ein erster Schritt sein, erklärte der chinesische Gast nach dem Gespräch. Er forderte die Konfliktparteien auf, ihre Angriffe einzustellen. Vor seiner Abreise wollte er noch mit Vertretern der sogenannten legalen Opposition in Damaskus zusammentreten. Einer dieser Oppositionellen sagte, absolute Priorität habe für sie die Beendigung der Gewalt durch das Regime.

Syrische Aktivisten berichteten, die Armee habe am Samstag erneut die Stadt Homs unter Beschuss genommen. Razzien und Festnahmen wurden unter anderem aus Deir as-Saur und Daraa gemeldet.

(APA)

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