IAEA: Bericht über Atomprogramm des Iran erwartet

Amano, director general of the Vienna-based International Atomic Energy Agency (IAEA) attends a cerem
Amano, director general of the Vienna-based International Atomic Energy Agency (IAEA) attends a cerem(c) REUTERS (Tomas Bravo)
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Nach der gescheiterten Mission der Internationalen Atomenergiebehörde soll noch in dieser Woche ein Bericht an die Mitgliedsstaaten weiterleitet werden.

Wenige Tage nach der erfolglosen Iran-Reise ihrer Inspekteure will die Internationale Atomenergiebehörde IAEA ihren neuen Bericht zu dem Thema abschließen. Erwartet wird, dass IAEA-Chef Yukiya Amano die Einschätzung über das Atomprogramm des Iran noch in dieser Woche an die Mitgliedsstaaten weiterleitet. Im letzten Bericht im vergangenen Herbst hatte die Behörde mit Sitz in Wien in ungewohnt deutlichen Worten auf ein Atomwaffenprogramm des Iran hingewiesen. Eine ähnlich spektakuläre Veröffentlichung wird jetzt jedoch nicht erwartet.

Das Expertenteam der IAEA kam am Mittwoch ohne Ergebnisse von seiner zweitägigen Reise in den Iran zurück. Weder konnten die Inspekteure eine Vereinbarung über künftige Lösungswege erzielen noch das Militärgelände Parchin besuchen, wo möglicherweise Tests mit atomaren Sprengköpfen simuliert wurden.

Es war bereits die zweite Iran-Reise von Atomexperten innerhalb weniger Wochen, die ohne Ergebnis verlief. Ein weiterer Fahrplan für zukünftige Gespräche liegt vorerst nicht vor. Anfang März beschäftigt sich der Gouverneursrat der Atombehörde bei seiner routinemäßigen Versammlung mit dem Thema.

"Kameras in Atomanlagen installiert"

Der iranische Botschafter in Wien, Ebrahim Sheibany, warf der Atomenergiebehörde übertriebene Neugier vor. "Die IAEA kontrolliert doch schon alles. Hunderte Kameras sind in unseren Atomanlagen installiert. Das stört uns nicht. Aber die IAEA will militärische Anlagen kontrollieren, die mit unserem Atomprogramm nichts zu tun haben", sagte Sheibany in einem Interview mit der Tageszeitung "Kurier" (Donnerstag). "Auf einmal hat alles mit dem Atomprogramm zu tun. Vielleicht kontrollieren sie ja demnächst die Taschen meines Anzugs."

Sheibany behauptete weiter, die IAEA würde entscheidende Informationen an Israel weitergeben. "In jüngster Zeit sind fünf unserer Atomwissenschaftler ermordet worden. Und gewisse Staaten brüsten sich offen, dahinter zu stehen. Wir aber haben die Namen unserer Wissenschaftler nur an internationale Organisationen gegeben. Wie also kommen gewisse Terrorstaaten an diese Namen?"

(Ag.)

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