Verletzte Journalistin Bouvier doch noch in Syrien

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Edith Bouvier sei im Libanon in Sicherheit, hatte es geheißen. Ihr Arbeitgeber bestreitet dies nun. Sie wurde bei einem Raketenangriff in Homs verletzt.

Die bei einem Raketenangriff in der syrischen Stadt Homs verletzte französische Journalistin Edith Bouvier befindet sich anders als zwischenzeitlich gemeldet doch nicht im Libanon in Sicherheit. Die Leitung der französischen Zeitung "Le Figaro", für die Bouvier arbeitet, teilte am Dienstag mit, Bouvier sei noch immer in Syrien. Anderslautende Informationen seien falsch.

Zuvor hatte ein Vertreter der libanesischen Behörden gesagt, Bouvier sei wie auch der britische Fotograf Paul Conroy "gesund und wohlbehalten" im Libanon angekommen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy bestätigte dies zunächst, korrigierte sich am Abend aber und sagte, die Situation sei "komplex". Die Kommunikation mit der Stadt Homs sei sehr schwierig.

Bouvier war gemeinsam mit Conroy am Mittwoch vergangener Woche beim Beschuss eines als Pressezentrum der Rebellen genutzten Gebäudes in der syrischen Rebellenhochburg Homs verletzt worden. Bei dem Angriff wurden die US-Kriegsreporterin Marie Colvin und der französische Fotograf Rémi Ochlik getötet. Homs steht seit Wochen unter dem Beschuss der syrischen Armee.

Blutvergießen nimmt kein Ende

Trotz verschärfter Sanktionen und neuer Warnungen nimmt das Blutvergießen in Syrien kein Ende. Am Dienstag feuerten Regierungstruppen nach Angaben von Aktivisten mit Artilleriegeschütz auf Wohnviertel in den Städten Homs und Hama. Landesweit sollen die Soldaten mindestens 45 Menschen getötet haben. Der tunesische Präsident Mouncef Marzouki bot dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad politisches Asyl an. Tunesien sei bereit, Assad und seine Familie aufzunehmen, um dadurch einen Beitrag zur Beendigung der Krise in Syrien zu leisten, sagte er in einem Interview der tunesischen Zeitung „La Presse“.

In den Golfstaaten Saudiarabien, Katar und Kuwait wird inzwischen laut über eine Bewaffnung der Opposition und der mit ihr verbündeten Deserteure nachgedacht. Ein kuwaitischer Kommentator sagte dem Nachrichtensender Al-Arabiya, angesichts der „Barbarei“ des Regimes bleibe kaum noch eine andere Option.

(Ag.)

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