Obama: "Wir bluffen nicht bei Aktionen gegen Iran"

Barack Obama
Barack Obama(c) AP (Susan Walsh)
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Der US-Präsident schickt eine Warnung an den Iran. Um dessen Atomprogramm Einhalt zu gebieten, würde das Vorgehen der Amerikaner auch eine "militärische Komponente" beinhalten.

US-Präsident Barak Obama hat versichert, dass die USA in Hinblick auf Aktionen gegen den Iran "nicht bluffen" würden. Der Iran wisse sehr gut, dass die Bemühungen der USA, seinen Fortschritten beim Atomprogramm Einhalt zu gebieten, auch eine "militärische Komponente" beinhalten würden, erklärte Obama gegenüber der US-Zeitschrift "The Atlantic" am Freitag.

Allerdings werde man nicht herumgehen und allen erzählen, "was genau unsere Absichten sind", fügte der US-Präsident hinzu. Obama äußerte sich wegen des bevorstehenden Besuchs von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in Washington. Netanyahu traf am Freitag in Kanada ein, wie die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete.

Israel drängt die USA, dem Iran ausdrücklich mit der Möglichkeit eines US-Angriffs auf seine Atomanlagen zu drohen. Obama widersprach in dem Interview mit "The Atlantic" der Vermutung, bei der oft wiederholten Formel "alle Optionen sind auf dem Tisch" handle sich nur um eine vage Aussage. "Das israelische Volk versteht, und ich denke das amerikanische Volk versteht, und ich denke, die Iraner verstehen", betonte Obama.

Keine "Opferrolle" für Teheran

Es gebe eine politische Komponente, die auf die Isolation des Iran abziele. Es gebe eine wirtschaftliche Komponente, die beispiellose und lähmende Sanktionen beinhalte. Außerdem gebe es eine diplomatische Komponente und schließlich auch eine militärische Komponente, unterstrich Obama. Die israelische Regierung würde anerkennen, "dass ich als Präsident der USA nicht bluffe."

Von einem vorschnellen Angriff auf den Iran hält der US-Präsident aber nichts. Dies würde Teheran ermöglichen, sich international als "Opfer" darzustellen, so Obama. Zugleich machte der Präsident deutlich, dass ein nuklear bewaffneter Iran "inakzeptabel" sei.

"Nukleares Finish"

Israels Ministerpräsident Netanyahu pochte indes am Freitag erneut auf die "Wahrung der Freiheit" seines Landes. Zugleich sprach er sich gegen neue internationale Atomgespräche mit dem Iran aus. Teheran würde wie in der Vergangenheit versuchen, diese Gespräche auszunutzen und in die Länge zu ziehen, um mit seinem Atomprogramm fortzufahren zu können und um schließlich das "nukleare Finish" zu erreichen. Die internationale Gemeinschaft sollte nicht in diese Falle tappen.

(APA/Red.)

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