Ungereimtheiten bei Wahl im Iran

Ungereimtheiten Wahl Iran
Ungereimtheiten Wahl Iran(c) Reuters (CAREN FIROUZ)
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Ultrakonservative Gegner des Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad liegen laut Ergebnissen bei den Parlamentswahlen vorn. Die Wahlbeteiligung lag laut Behörden bei 64 Prozent.

Teheran/Apa/Afp. Bei der Parlamentswahl im Iran hat das Lager von Präsident Mahmoud Ahmadinejad eine deutliche Schlappe erlitten. Das neue Parlament werden seine ultrakonservativen Widersacher dominieren. Zwischen Ahmadinejad und dem obersten Führer, Ayatollah Ali Khamenei, tobt ein erbitterter Machtkampf. Die ultrakonservativen Gegner von Ahmadinejad schnitten auf dem Land besser ab als seine Unterstützer. Parlamentspräsident Ali Larijani, einer von Ahmadinejads schärfsten Kritikern, wurde wiedergewählt.

Das konservative Lager hatte die Wahl unter sich ausgemacht, weil die Gruppierungen der wichtigsten Reformpolitiker die Wiederwahl Ahmadinejads im Sommer 2009 boykottiert hatten. Ihre Anführer Mir-Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi stehen unter Hausarrest. Reformer werden im neuen Parlament daher kaum vertreten sein. Nach offiziellen Angaben gingen 64 Prozent der 48Millionen Wahlberechtigten zur Wahl.

Doch nur 34 Prozent?

Beobachter sprechen von Ungereimtheiten: Oppositionelle filmten heimlich relativ leere Wahllokale. Laut „Spiegel Online“ sprach ein Beamter in einem Fernsehinterview von einer Wahlbeteiligung von 34Prozent. Ein Versprecher?

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2012)

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