Iran: Dürfen Inspektoren Militäranlage kontrollieren?

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IAEA/IAEO(c) AP (Ronald Zak)
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Der Iran kündigte an, der Atomenergiebehörde IAEO den Zugang zum Militärgelände Parchin doch zu gewähren. Ende Februar hatte Teheran den Besuch verweigert. Ein Termin ist noch nicht vereinbart.

Der Iran hat erklärt, dass er der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO den Zugang zur Militäranlage Parchin nun doch erlauben werde, berichtete die iranische Nachrichtenagentur ISNA am Dienstag.

"Parchin ist ein Militärgelände und der Zugang ist ein zeitintensiver Prozess, daher können Besuche nicht häufig erlaubt werden. (...) Noch einmal werden wir der IAEO erlauben, es zu besuchen", erklärte die iranische Vertretung bei der Atombehörde in Wien in einer Stellungnahme. Ein konkretes Datum für einen Besuch wurde nicht genannt. Von iranischen Diplomaten und IAEO-Vertretern gab es bisher keine Stellungnahme.

Der Besuch der Anlage ist eine heikle Sache: Es gibt Hinweise, dass iranische Wissenschafter in Parchin möglicherweise eine atomare Explosion simulierten. Erst Ende Februar war ein IAEO-Expertenteam in Teheran. Der Zugang zur Militäranlage Parchin wurde ihnen jedoch verweigert. Weil es sich nicht offiziell um eine Atomanlage handelt, ist der Iran nicht verpflichtet, die Anlage zu öffnen. Auch sonst hatte sich der Iran gegenüber den Inspektoren nicht auskunftsfreudig gezeigt und viele Fragen zum Atomprogramm offen gelassen.

Möglicherweise Spuren verwischt

Diplomaten in Wien befürchten, der Iran werde in Parchin Spuren verwischen, bevor die IAEO-Inspekteure Zugang erhalten. Beobachter gehen davon aus, dass Teheran der IAEO einen Besuch genehmigen muss, um nicht die internationalen Atomgespräche zu gefährden. Teheran will die Gespräche mit Deutschland, Großbritannien, den USA, Frankreich, Russland und China wieder aufnehmen.

(APA)

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