"Super Tuesday": Republikaner-Duell bleibt spannend

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Super Tuesday RepublikanerDuell bleibt(c) Reuters (Eric Thayer)
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Es war kein Tag der Entscheidung: Obwohl in zehn US-Staaten gewählt wurde, kann sich Favorit Romney im Kandidatenrennen um die US-Präsidentschaft von Herausforderer Santorum nicht klar absetzen.

Das Rennen um die Nominierung des Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner bleibt auch nach dem sogenannten "Super Tuesday" spannend. Weder Mitt Romney noch sein schärfster Rivale Rick Santorum konnten sich bei den Vorwahlen in zehn US-Staaten am Dienstag entscheidend absetzen. Während Romney in Alaska, Vermont, Virginia, Idaho und in seinem Heimatstaat Massachusetts erfolgreich war, siegte Santorum in Oklahoma, Tennessee und North Dakota, wie US-Fernsehsender errechneten.

Bei der Abstimmung in Ohio, die als die wichtigste angesehen wurde, lieferten sich die beiden Politiker ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch auch hier dürfte das Rennen an Romney gehen, was ihm den Sieg im fünften Staat einbringen würde. Nach Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen kam Romney auf 38 Prozent der Stimmen, Santorum auf 37 Prozent.

Ex-Parlamentspräsident Newt Gingrich punktete lediglich in Georgia, will aber trotzdem im Rennen bleiben. Nach dem Sieg in seinem Heimatstaat setze er nun auf die bevorstehenden Abstimmungen in den Südstaaten Alabama und Mississippi sowie im US-Staat Kansas. Auch der Kongressabgeordnete Ron Paul erweckte nicht den Eindruck, in näherer Zukunft aufgeben zu wollen.

Romney und Santorum fühlen sich als Sieger

Bei einem Auftritt in Steubenville (Ohio) feierte sich Santorum bereits als Sieger des Tages: "Wir haben im Westen gewonnen, im Mittelwesten und im Süden, und wir sind bereit, überall in diesem Land zu gewinnen." Er stellte sich in seiner Rede als Außenseiter dar, der trotz geringer Ausgangschancen - vor allem wegen mangelnder finanzieller Ausstattung - große Erfolge feiern kann. "Es gab keinen einzigen Staat, in dem ich mehr Geld ausgegeben habe als die Leute, gegen die ich dort gewann", sagte er.

Romney seinerseits präsentierte sich demonstrativ als Herausforderer von Obama. "Ich stehe bereit, ... unser Land zum Wohlstand zu führen", sagte er vor jubelnden Anhängern in Boston (Massachusetts). Auf seine Rivalen ging der schwerreiche Geschäftsmann kaum ein. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, mindestens fünf Wahlen am "Super Tuesday" zu gewinnen, um sich deutlich von seinen Kontrahenten abzusetzen.

400 der 1144 nötigen Stimme vergeben

Am Dienstag waren mehr als 400 der insgesamt 1144 beim Nominierungsparteitag benötigten Delegiertenstimmen zu verteilen. Besonders spannend war die Auszählung in dem von der Wirtschaftskrise und hoher Arbeitslosigkeit gezeichneten Ohio. Nach Auszählung von über 99 Prozent der Stimmen führte Romney mit 38 Prozent vor Santorum, der auf 37 Prozent kam, wie US-amerikanische TV-Sender berichteten. Die beiden Politiker lagen nur wenige Tausend Stimmen auseinander.

Ein Sieg in Ohio hat nach Ansicht von Beobachtern immensen symbolischen Wert. Zudem gibt es in dem Staat viele Delegiertenstimmen für den Parteitag im Sommer zu gewinnen, auf dem der Obama-Herausforderer offiziell nominiert wird.

Romney: 72 Prozent in Massachusetts

Den bisher klarsten Sieg des Abends holte Romney in Massachusetts, wo er von 2003 bis 2007 als Gouverneur amtierte. Der Multimillionär erreichte Teilergebnissen zufolge dort 72 Prozent der Stimmen, Santorum kam auf zwölf Prozent. Im nordwestlichen Vermont holte Romney nach Auszählung von drei Viertel der Stimmen 40 Prozent, auf Platz zwei folgte Paul mit 25 Prozent.

In Virginia waren nur Romney und Paul auf dem Wahlzettel gestanden. Der Ex-Gouverneur erreichte hier nach Auszählung fast aller Stimmen 59 Prozent. Gingrich und Santorum hatten im Vorfeld des Urnengangs nicht genügend Unterschriften gesammelt, um sich zu qualifizieren. In Idaho, wo ein großer Teil der Bevölkerung wie Romney der mormonischen Kirche angehört, lag der Ex-Gouverneur mit 78 Prozent zunächst weit in Führung.

Santorum siegt in konservativen Staaten

Santorum siegte in Tennessee und Oklahoma, wo die Wähler als besonders konservativ gelten. In Oklahoma kam der Ex-Senator Teilergebnissen zufolge auf 34 Prozent, während Romney und Gingrich um Platz zwei kämpften. In Tennessee führte Santorum mit 37 Prozent deutlich vor Romney. In North Dakota kam Santorum nach Auszählung von gut Dreiviertel der Stimmen auf 40 Prozent, gefolgt von Paul und Romney.

Gingrich holte mit rund 47 Prozent den erwartet klaren Sieg in seiner politischen Heimat Georgia. Zwanzig Jahre lang hatte er einen Wahlkreis des Staates im Repräsentantenhaus vertreten. Romney lag dort nach Auszählung fast aller Stimmen mit 26 Prozent auf Platz zwei.

Super Tuesday bringt keine Vorentscheidung

In der Vergangenheit entschied sich am "Super Tuesday häufig das Nominierungsrennen der Republikaner. Diesmal jedoch dürfte sich der Wahlkampf länger hinziehen. Die eigentliche Präsidentenwahl findet am 6. November statt.

(Ag.)

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