Israel: US-Waffen im Tausch gegen Angriffs-Verzicht?

USA bieten Israel Waffen für Verzicht auf Iran-Angriff
USA bieten Israel Waffen für Verzicht auf Iran-Angriff(c) ASSOCIATED PRESS (Defense Threat Reduction Agency)
  • Drucken

Einem Medienbericht zufolge will Washington erreichen, dass Israel mögliche Luftschläge gegen den Iran auf die Zeit nach der Präsidentschaftswahl im November verschiebt.

Die USA sollen Israel im Gegenzug für einen Verzicht auf einen Angriff gegen den Iran noch in diesem Jahr Waffenlieferungen angeboten haben. Das berichtete die israelische Tageszeitung "Maariv" am Donnerstag. Die US-Regierung habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bei seinem Besuch zu Wochenbeginn die Lieferung von bunkerbrechenden Bomben und Tankflugzeugen in Aussicht gestellt.

Israel müsse dafür aber mögliche Luftangriffe gegen iranische Atomanlagen auf frühestens 2013 und damit auf die Zeit nach der US-Präsidentschaftswahl im November verschieben, hieß es unter Berufung auf westliche Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter.

In israelischen Regierungskreisen wurde am Donnerstag bestätigt, dass im Umfeld des Besuches von Netanyahu bei US-Präsident Barack Obama die Anfrage nach bunkerbrechenden Bomben und Tankflugzeugen gestellt worden sei. Der "Maariv"-Bericht über angebliche Bedingungen der USA sei aber "unrealistisch".

Der Westen verdächtigt das Regime in Teheran, nach Atomwaffen zu streben, was dieses zurückweist. Israel fühlt sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht. Netanyahu hatte am Montag in Washington auf das Selbstverteidigungsrecht seines Landes gepocht und zu schnellem Handeln gemahnt: "Niemand von uns kann es sich leisten, viel länger zu warten."

USA fordern vom Iran "überprüfbare Beweise"

Obamas Sprecher forderte am Mittwoch vom Iran "überprüfbare Beweise dafür, dass er nicht nach einer Atomwaffe strebt". Die USA würden ihre Bemühungen fortsetzen, mit "Sanktionen und anderen Maßnahmen den Iran zu isolieren und unter Druck zu setzen".

Die Lieferung von modernen bunkerbrechenden Bomben könnte das Zeitfenster für einen möglichen israelischen Luftangriff erweitern, schreibt "Maariv". Denn dann könnte Israel auch noch zuschlagen, wenn der Iran seine Atomanlagen unter die Erde verlegt hat. Allerdings haben US-Medien zuletzt berichtet, dass selbst der neueste Bunkerbrecher der USA, der "Massive Ordnance Penetrator", einige iranische Anlagen nicht zerstören könne, weil sich diese zu tief unter der Erde befänden.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.