Wahlmaschine Obamas läuft auf Hochtouren

(c) AP (J. Scott Applewhite)
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Die Republikaner sind in Illinois, der Station ihrer Vorwahl am Dienstag, auf verlorenem Posten. Denn der Bundesstaat ist Obama-Land. In Chicago hat der US-Präsident seine Wahlkampfzentrale aufgeschlagen.

Washington/vier. Mit einem überlegenen Vorwahlerfolg in Puerto Rico in der Tasche tourte Mitt Romney durch die Vorstädte Chicagos. Auf der Karibikinsel – einem US-Territorium – hatten seine Anhänger am Wochenende die Energie und Leidenschaft entfacht, die seine Kampagne auf dem Festland vermissen lässt. Währenddessen stilisierte sich Rick Santorum – von Romney als „ökonomisches Leichtgewicht“ abqualifiziert – im ländlichen Teil des Bundesstaats als politischer Erbe Ronald Reagans. Neben Abraham Lincoln ist Reagan der zweite „Säulenheilige“ der republikanischen Partei aus Illinois.

Bei der Vorwahl heute Abend, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Rivalen verheißt, werden die Wähler in Illinois die republikanischen Kandidaten aber wohl zum letzten Mal persönlich zu Gesicht bekommen. Denn Illinois ist Obama-Land, eine traditionelle demokratische Bastion, in der sich die Republikaner bei der Präsidentschaftswahl im November keine Chance ausrechnen dürfen.

In seiner Wahlheimat Chicago hat der Präsident seine Wahlkampfzentrale aufgeschlagen. Während die politischen Gegner immer vehementer aufeinander losgehen, tüftelt das Hauptquartier, ausgestattet mit 300 Mitarbeitern, einer ausgeklügelten Micro-Targeting-Strategie und einem blauen Tischtennistisch, an Obamas Wiederwahl.

Im Fokus: Frauen und Studenten

Ins Visier nahm das Obama-Team um Wahlkampfmanager Jim Messina jene Wählerschichten, die den Junior-Senator aus Illinois 2008 überproportional zum Sieg verhalfen: Frauen und Studenten – Letztere wechselten zum Teil frustriert ins Lager des libertären Kriegsgegners Ron Paul. Akribisch verfolgen die Obama-Leute insbesondere Anhänger, die vor vier Jahren kleine Summen spendeten und für den Kandidaten Wahlkampf betrieben.

Spendengalas spülten allein im Februar 45 Millionen Dollar in die Wahlkampfkassa des Präsidenten. Am Freitag kamen bei Veranstaltungen mit prominenten afroamerikanischen Unterstützern wie Oprah Winfrey, dem Schauspieler-Regisseur Tyler Perry und dem Sänger Cee Lo Green in Chicago und Atlanta noch einmal fünf Mio. Dollar dazu.
Parallel dazu schickte der Präsident seinen Vize Joe Biden in die Wahlkampfarena. Mit einer animierten Rede entfesselte Biden die Autoarbeiter im „Swing State“ Ohio. Und als Obama am St. Patrick's Day, dem irischen Nationalfeiertag, im Washingtoner Pub „Dubliner“ ein Pint Guinness hinunterspülte, prosteten ihm einige zu: „Four More Years.“

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