Der Republikaner Mitt Romney wurde Opfer von Einbrechern. Aus einem Wahlkampf-Auto wurden zwei Computer und iPads gestohlen - womöglich mit vertraulichen Informationen.
Der republikanische Präsidentschaftskandiat Mitt Romney könnte ein Daten-Desaster bevorstehen. Am vergangenen Freitag wurden zwei Laptops und zwei iPads aus einem Wahlkampf-Auto gestohlen. Die Geräte gehörten zwei Mitarbeitern des Multimillionärs und enthielten womöglich vertraulichen Daten über die Strategie des Mormonen. Das bestätigte dessen Wahlkampfteam in der Nacht auf Mittwoch, berichtete „Spiegel Online ".
Laut dem Bericht haben Romneys Mitarbeiter den gemieteten Geländewagen in San Diego gegen 21.20 Uhr in der Tiefgarage des Horton-Plaza-Einkaufszentrums abgestellt. Als sie etwa eine halbe Stunde später - nach dem Abendessen - zurückkehrten, waren die Laptops samt iPads verschwunden.
Wie „Spiegel Online" berichtete fand die Polizei keine Aufbruchspuren an dem Wagen. Auch ist unklar, ob das Auto überhaupt abgesperrt war oder ob der oder die Täter die elektronische Türverriegelung überwinden konnten.
Politische Motive? Grund zur Beunruhigung scheint der Vorfall im Lager des Republikaners allerdings nicht ausgelöst zu haben. Romneys Sprecherin Andrea Saul nannte die Tat eine "bedauerliche Unannehmlichkeit", vertrauliche Informationen seien aber keine abhanden gekommen. Welche Daten sich auf den Geräten befanden, wollte sie dennoch nicht bekanntgeben. Politische Motive hinter der Tat vermute sie nicht.
Laut dem Bericht hat auch die Polizei bisher keine Hinweise darauf, dass die Täter gezielt im Fahrzeug der Romney-Helfer gesucht haben.
Der Multimillionär, Familienmensch und Ex-Geschäftsmann Mitt Romney wäre als erster Mormone ins Weiße Haus eingezogen. Zumindest 2012 wird daraus aber nichts. Ein Porträt. (c) AP (Alan Diaz) Romney folgte bisher immer den Fußstapfen seines großen Vorbilds, Vaters George Romney - ob als Wirtschaftsmanager, Gouverneur oder Bewerber um das höchste Staatsamt. Bei letzterem Unterfangen ist Mitt aber schon jetzt mit der Nominierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten erfolgreicher als sein Vater - George Romney hatte seine Bewerbung 1968 noch vor der ersten Vorwahl zurückgezogen. (c) REUTERS (BRIAN SNYDER) Aber der Reihe nach: Mitt Romney wird am 12. März 1947 in Detroit, Michigan, geboren, wo sein Vater später Gouverneur wird. (c) AP (Anonymous) An der elitären Cranbrook School lernt Romney seine spätere Frau Ann kennen. Doch danach zieht es ihn in die Ferne - zunächst an die Stanford-Universität an der Westküste. Gescheitelt und adrett in Anzug und Schlips zählt er hier zu einer Minderheit. In der Uni-Kontroverse um den Vientnam-Krieg hält Romney Solidaritätsaktionen mit den US-Truppen in Indochina ab – und interessiert sich ansonsten mehr für das Footballteam und seine Freundin Ann im fernen Michigan. (c) REUTERS (� Handout . / Reuters) 1968 zieht Mitt dann als Mormonen-Missionar durch Frankreich, während sein Vater seine Pro-Vietnamkrieg-Haltung revidiert und dafür in seiner eigenen Partei durch Sonne und Mond geschossen wird. Dabei war George Romney als Favorit gegen Richard Nixon in den republikanischen Präsidentschaftswahlkampf gestartet. Unter diesem Eindruck wandelt sich auch Mitt zum Kriegsgegner. Nach einem schweren Autounfall in Südfrankreich, wo ihn ein Arzt schon für tot erklärte, kehrt Mitt Romney verwandelt und ernster in die USA zurück. Er heiratet, macht an der Harvard-Universität einen Doppelabschluss in Jus und Wirtschaft und beginnt, Verantwortung zu übernehmen – in der Mormonen-Kirche als Bischof und in der Geschäftswelt. Als Finanzinvestor der Firma "Bain Capital" macht der Republikaner ein Vermögen in dreistelliger Millionenhöhe. Das riskante Jobangebot bei Bain Capital hatte er durch eine Rückzugsoption bei der Exfirma abgesichert. Mitt Romney - ein Zahlenmensch und Analytiker. (c) EPA (MICHAEL REYNOLDS) Politisch fasst Romney im Jahr 1994 Fuß, als er versucht, gegen Edward Kennedy in den US-Senat gewählt zu werden. Romney verliert, schafft aber immerhin mit 41 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis eines Republikaners gegen Kennedy. (c) AP (C.J. GUNTHER) Dem Harvard-Absolventen gelingt es dann, die skandalträchtigen Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City aus dem Korruptionssumpf zu einem profitablen Erfolg zu führen. (c) REUTERS (YIORGOS KARAHALIS) Im selben Jahr wird Romney zum 70. Gouverneur Massachusetts gewählt. Seine Wahl erregt Aufsehen, da der Staat als einer der liberalsten in den USA gilt und demokratische Kandidaten dort üblicherweise klare Vorsprünge vor ihren republikanischen Mitbewerbern erzielen. (c) AP (Charles Dharapak) Am 24. Dezember 2005 kündigt Romney an, sich nicht der Wiederwahl als Gouverneur zu stellen. Am 13. Februar 2007 erklärt er warum: Er lässt sich offiziell als Kandidat für das Präsidentenamt aufstellen und sammelt in der Folge rund 44 Millionen US-Dollar an Spendengeldern - deutlich mehr als seine Konkurrenten. Dennoch muss er McCain den Vortritt lassen. Vier Jahre später übersteht Romney die Vorwahlen. (c) AP (Jessica Reilly) Für und gegen Romney spricht seine Unternehmer-Vergangenheit. Die Amerikaner bescheinigen dem 65-Jährigen zwar deutlich mehr Wirtschaftskompetenz als dem Amtsinhaber. Aber seine Vergangenheit bei "Bain Capital" bietet auchAngriffsflächen: Die Demokraten werfen Romney vor, bei Firmenkäufen und -verkäufen zahlreiche Jobs vernichtet und Unternehmen in den Ruin getrieben zu haben, um selbst mithilfe "befreundeter" Investmentbanken und deren Bewertungen an der Börse Geld zu scheffeln. (c) AP (Charles Dharapak) Romney macht zudem sein Ruf als politischer Wendehals zu schaffen: Als Gouverneur von Massachusetts trat er etwa für das Recht auf Abtreibung ein, inzwischen verteufelt er sie. Vom Fürsprecher für die Rechte Homosexueller wandelt er sich zum scharfen Gegner der Homo-Ehe. Und obwohl er in Massachusetts selbst ein ähnliches Gesundheitssystem installiert hat, zieht er gegen Obamas Gesundheitsreform von Leder. Im US-Vorwahlkampf nannte ihn Konkurrent Newt Gingrich dann auch ein "politisches Chamäleon". (c) AP (Charles Dharapak) Ein Plus bringt Romney aber sein Privatleben: Er kann mit seiner Frau Ann, fünf erfolgreichen Söhnen und sechzehn Enkelkindern eine heile Welt präsentieren - für einen Konservativen in den USA ist das ein großer Vorteil. Trotzdem wurde der Familienmensch Romney nicht, wie erhofft, der 45. US-Präsident. (c) AP (Charles Dharapak) ''Polit-Chamäleon'' ist gescheitert (Red.)
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