UN-Vertreterin: Regime Assad foltert Kinder

Navanethem Pillay, Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte
Navanethem Pillay, Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte(c) EPA (Salvatore Di Nolfi)
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Das Regime verweigere Kindern medizinische Behandlung und halte sie als Geiseln, sagte die Hohe Kommissarin für Menschenrechte. Eines Tages werde Assad sich dafür verantworten müssen.

Die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navanethem Pillay, wirft dem syrischen Regime unter Präsident Assad vor, Kinder zu foltern. Das Regime gehe in großer Zahl gegen Kinder vor. Hunderte würden inhaftiert und gefoltert. Kindern würde ins Knie geschossen und sie würden zusammen mit Erwachsenen unter inhumanen Bedingungen eingesperrt. Das Regime verweigere ihnen die medizinische Behandlung ihrer Verletzungen. "Warum auch immer", sagt die Kommissarin laut einem Bericht der BBC. "Es ist schrecklich."

Womöglich würden die Kinder als Geiseln gehalten oder sollen als Informanten dienen. Wer solche Gewaltverbrechen verübe, werde zur Verantwortung gezogen, so Pillay. Leute wie Assad könnten ihre Taten lange ohne Einschränkung fortsetzen, eines Tages würde aber über sie gerichtet werden.

Syrischer General geriet in Hinterhalt

Deserteure der "Freien Syrischen Armee" haben nach eigenen Angaben einen General der Luftwaffe aus dem Hinterhalt getötet. Sie hätten dem Offizier Khalif al-Abdullah kurz nach dem Verlassen seines Hauses in Aleppo aufgelauert. Von offizieller Seite wurde dies nicht bestätigt.

Das Töten im Land geht weiter, obwohl die Führung in Damaskus am Dienstag den Friedensplan des internationalen Sondergesandten Kofi Annan akzeptiert hat. In der seit Monaten umkämpften Ortschaft Al-Rastan starben am Mittwoch nach Angaben von Regimegegnern drei Soldaten bei Gefechten zwischen der Armee und Deserteuren. In den Provinzen Homs und Idlib seien neun Menschen getötet worden, hieß es.

Die staatlichen syrischen Medien betonten, bisher habe nur die Regierung den Annan-Plan angenommen, die Opposition aber nicht. Der Plan sieht unter anderem eine Waffenruhe, Zugang für humanitäre Hilfe und einen politischen Dialog zwischen dem Regime und dessen Gegnern vor.

(APA/Red.)

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