"Heiliger Krieg": Libanesen kämpfen gegen Assad

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Symbolbild: Jihad(c) EPA (Ali Ali)
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Hunderte Araber kämpfen an der Seite der Aufständischen. Die Freiheit im Libanon hänge von Syrien ab. Präsident Assad sei ein "Ungläubiger". Die Regierung im Libanon bremste Sanktionen der Arabischen Liga.

Libanesische Freischärler und andere hunderte Araber kämpften an der Seite der syrischen Aufständischen gegen das Regime von Präsident Bashir al-Assad. "Der Freiheitskampf in Syrien ist unser eigener Kampf für Freiheit. Wir Libanesen sind Teil der syrischen Revolution, Teil des Aufstands. Denn wenn Syrien die Freiheit gewinnt, gewinnen wir sie im Libanon auch", zitiert "Spiegel Online" Scheich Mazen al-Mohammed. Er ist einer der wichtigsten geistlichen Führer der Sunniten in der nordlibanesischen Stadt Tripoli. Libanesen müssten in Syrien kämpfen, weil Assad als Alawit "ein Ungläubiger" sei.

Radikale libanesische Sunniten sehen den Aufstand in Syrien als willkommene Gelegenheit, die Einflussnahme des Nachbarlandes im Libanon zu beenden. Viele der Freiwilligen seien Veteranen des Irak-Konflikts - sie fühlen sich auch in Syrien im Heiligen Krieg, berichtet der Spiegel Online. Mitte Februar hatte Osama Bin Ladens Nachfolger an der Spitze des Terrornetzwerks Al-Kaida, Ayman al-Zawahiri, gläubige Muslime in einer Videobotschaft aufgefordert, den Aufstand gegen das syrische Regime zu unterstützen. Er rief die Sunniten aus dem Libanon, der Türkei, Jordanien und dem Irak zu den Waffen.

Der offizielle Libanon bremst die Arabische Liga

Die libanesische Regierungsmehrheit, zu der die schiitische Hisbollah gehört, steht dem syrischen Regime nahe und hatte sich in der Arabischen Liga der Verhängung von Sanktionen gegen Assad widersetzt. Auch an der Beobachtermission der Liga in Syrien beteiligte sich der Libanon nicht. Ministerpräsident Najib Mikati erklärte, der Libanon müsse alles tun, um sich aus dem Syrien-Konflikt herauszuhalten.

Annan nach Teheran für Syriengespräche

Der Syrien-Sonderbeauftragte von UNO und Arabischer Liga, Kofi Annan, plant Anfang nächster Woche für Gespräche in den Iran zu reisen. "Annan wird nach Teheran kommen, um über eine Lösung des Syrienkonflikts zu reden", sagte der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi am Mittwoch. Er räumte gleichzeitig ein, dass mit dem Nachbarn Türkei einige Differenzen bezüglich Syrien bestünden.

Am Dienstag hatte Präsident Mahmoud Ahmadinejad der syrischen Führung volle Rückendeckung zugesagt. Teheran werde Syrien vorbehaltlos unterstützen und sehe keinerlei Hürden für eine Ausweitung der bilateralen Beziehungen, so Ahmadinejad .

(APA)

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