Iran und Türkei im Zwist über den Syrien-Konflikt

Die Türkei trifft auf den Iran und berät über Syrien
Die Türkei trifft auf den Iran und berät über Syrien(c) EPA (Khamenei Official Website Handout)
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Teheran will Syrien weiter unterstützen. Es sei ein Bollwerk gegen Israel. Erdogan spricht Assad hingegen das Vertrauen ab. Assad sei Syriens Vergangenheit.

Am zweiten Tag des Staatsbesuchs des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Teheran sind die Meinungsverschiedenheiten beider Länder in der Frage des Umgangs mit Syrien offen zutage getreten. Während Ayatollah Khamenei dem syrischen Regime die Unterstützung des Iran zusicherte, sagte Erdogan am Donnerstag, Assad könne nicht getraut werden. Der Iran werde Syrien verteidigen, weil Syrien die Widerstandsfront gegen Israel unterstütze. Der Iran sei streng gegen jede Einmischung von Außen in syrische Angelegenheiten sei, sagte Khamenei zu Erdogan. "Der Iran ist grundsätzlich gegen jegliche fremde Einmischung in Syrien, und besonders gegen jegliche Pläne der USA bezüglich Syrien", zitierte ihne die iranische Nachrichtenagentur Irna.

Stunden nach dem Treffen sagte der türkische Ministerpräsident dem iranischen Staatsfernsehen, Präsident Bashar al-Assad könne nicht vertraut werden. Er und seine Baath-Partei seien die Vergangenheit Syriens, nicht dessen Zukunft. Derart offene Meinungsunterschiede zwischen Ankara und Teheran sind selten. In den vergangenen Jahren haben beide Länder enge Wirtschaftsbeziehungen aufgebaut und selbst im Streit um das iranische Atomprogramm warb die Türkei international für einen diplomatischen Dialog und wandte sich gegen weitere Sanktionen.

(APA)

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