Der Finanzmann gilt als Drahtzieher in der Betrugsaffäre. Der Parteikongress soll im Juni den Nachfolger von Ex-Chef Bossi wählen.
Italiens Oppositionspartei Lega Nord, die in den Sog eines ausgedehnten Skandals um Veruntreuung von Parteigeldern geraten ist, greift zur Gegenwehr. Das Parteigremium beschloss am Donnerstagabend den Ausschluss des bereits zurückgetretenen Schatzmeisters Francesco Belsito. Er gilt als Drahtzieher der Betrugsaffäre, die die föderalistische Partei seit vergangener Woche erschüttert und zum Rücktritt von Lega-Chef Umberto Bossi geführt hat.
Ausgewiesen wurde auch die Lega-Spitzenpolitikerin und Vizepräsidentin des Senats, Rosy Mauro. Obwohl sie in den Strudel der Affäre geraten ist, hatte sie sich zum Rücktritt geweigert, weil gegen sie offiziell keine Justizermittlungen laufen.
Das Lega-Gremium will im Juni einen neuen Vorsitzenden anstelle des zurückgetretenen Bossi wählen. Der Parteikongress ist am 29. und 30. Juni geplant. Nicht ausgeschlossen wird, dass der skandalumwitterte Bossi, Gründer der Lega Nord, wieder seine Kandidatur einreichen könnte. Bis zum Kongress wird die Partei von einem Triumvirat aus Ex-Innenminister Roberto Maroni, Ex-Reformenminister Roberto Calderoli und der Parlamentarierin Manuela Dal Lago geführt.
(APA)