Le Pen: "Sarkozy und Hollande missachten Wähler""

FRANCE PRESIDENTIAL ELECTIONS
FRANCE PRESIDENTIAL ELECTIONS (c) EPA (Ian Langsdon)
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Die verbliebenen Präsidentschaftskandidaten buhlen vor der Stichwahl um die Wähler von Marine Le Pen. Die Rechtspopulistin kritisiert beide.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen wirft den verbliebenen Kandidaten im Rennen um die Präsidentschaft eine Missachtung und Fehleinschätzung ihrer 6,4 Millionen Wähler vor. Man könne unmöglich behaupten, dass diese nur aus Hoffnungslosigkeit oder vor dem Hintergrund der Krise für sie gestimmt hätten, schrieb sie am Donnerstag in einem offenen Brief an die beiden Stichwahlteilnehmer Nicolas Sarkozy und François Hollande.

Sowohl der amtierende Präsident Sarkozy als auch sein sozialistischer Herausforderer Hollande würden die Aufrichtigkeit und die Fähigkeit zum Denken ihrer Anhänger bezweifeln. Diese hätten sich jedoch klar für ihren neuen Weg entschieden, der unter anderem einen Einwanderungsstopp und "intelligenten Protektionismus" vorsehe.

Die Tochter des Front-National-Gründers Jean-Marie Le Pen hatte in der ersten Wahlrunde am vergangenen Sonntag überraschend fast 18 Prozent der Stimmen geholt. Damit kam sie zwar nicht in die Stichwahl, es war allerdings das beste Ergebnis der Parteigeschichte. Vor der zweiten Wahlrunde am 6. Mai werben nun Sarkozy und Hollande um die Stimmen der Le-Pen-Wähler. Beide interpretierten das gute Ergebnis der Front National vor allem als Zeichen von Protest und Verzweiflung.

(Ag.)

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