Das Bündnis der Radikalen Linken stellt den Sparpakt mit den internationalen Geldgebern infrage.
Das Linksbündnis Syriza hat massiv Stimmen dazugewonnen. Doch wer verbirgt sich dahinter? Das Bündnis der Radikalen Linken ist ein Block linker Bewegungen, das mit den Thesen der extremen Linken liebäugelt. Vorsitzender der Partei ist Alexis Tsipras, der sich gegen die "Barbarei der Sparprogramme" in Europa ausspricht.
Syriza ist zwar für den Verbleib in der Eurozone, aber nicht "um jeden Preis". Das Bündnis stellt den Sparpakt mit den internationalen Geldgebern infrage. Im Fall einer Regierungsbeteiligung will Syriza die Schulden des Landes einseitig streichen.
In dem Bündnis finden ehemalige Euro-Kommunisten, Trotzkisten, Maoisten, Autonome und linke Gruppierungen aus der Gewerkschaftsbewegung ein politisches Dach. Zu den Wählern sollen vor allem unzufriedene Anhänger der bisherigen Regierungspartei, der sozialistischen Pasok, gehören.
Europa blickte am Sonntag gebannt nach Griechenland. Dem Land drohte im Fall eines Wahlsiegs der Gegner des Sparkurses der Austritt aus der Euro-Zone. Die Erleichterung war groß, als feststand, dass die konservative Nea Dimokratia (ND) und die sozialistische Pasok gemeinsam eine Regierungsmehrheit erhalten haben. (c) REUTERS (YANNIS BEHRAKIS) Die konservative Partei des Ökonomen Antonis Samaras landete bei der Wahl mit 129 Mandaten auf Platz eins. Die Partei spricht sich vehement für den Verbleib in der Eurozone und die Weiterführung des Sparkurses aus. Angesichts der EU-Unterstützung für spanische Banken hat sie sich kurz vor der Wahl aber für "Nachverhandlungen" über einzelne Punkte des Hilfspakets für Griechenland ausgesprochen. (c) AP (Thanassis Stavrakis) Syriza ist ein Bündel linker Bewegungen unter dem Vorsitz von Alexis Tsipras. Die Partei lag in Umfragen Kopf an Kopf mit den Konservativen, landete aber am Sonntag deutlicher als erwartet mit 71 Sitzen auf Platz zwei. Syriza ist für den Verbleib in der EU und der Eurozone, will aber, dass Athen seine Schulden nicht bezahlt. Das Bündnis wird in der Opposition bleiben. (c) REUTERS (� John Kolesidis / Reuters) Die Panhellenische Sozialistische Bewegung Pasok ist wie die Konservativen vehement für den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Zuletzt sprach sie sich aber ebenfalls für eine Neuverhandlung des Sparprogramms aus. Schon bei der Wahl im Mai erlebte die sozialistische Bewegung ein Debakel, sie stürzte auf Platz drei ab. Dabei blieb es auch bei der Neuwahl. Pasok erreichte 33 abgeordnete. (c) REUTERS (� John Kolesidis / Reuters) Die Unabhängigen Griechen sind eine Abspaltung aus der Nea Dimokratia. Ihre Führung meint, das Land sei "besetzt" von den Geldgebern und müsse "befreit" werden. Athen sollte nichts an die Banken zurückzahlen. Mit rund 7,5 Prozent der Stimmen und 20 Parlamentssitzen erreichte die Partei bei der Wahl den vierten Platz. (c) REUTERS (� John Kolesidis / Reuters) Auch im Parlament vertreten sein wird die rassistische und faschistische Partei "Goldene Morgenröte" (6,9 Prozent, 18 Sitze). Sie spricht sich für die "Vertreibung" aller Migranten aus Griechenland aus. Viele ihrer Mitglieder sind gewaltbereit. Anführer der "Chrysi Avgi" ist Nikolaos Michaloliakos. (c) REUTERS (� Yannis Behrakis / Reuters) Die DA erreichte rund 6,1 Prozent (17 Abgeordnete). Sie ist eine gemäßigte Abspaltung aus dem Bündnis der radikalen Linken und setzt sich für den Verbleib in der Eurozone ein, aber auch für eine Revision des Sparprogramms ein. Vorsitzender der Partei ist der Parlamentsabgeordnete Fotis Kouvelis. (c) REUTERS (� Yorgos Karahalis / Reuters) Die Kommunisten sprechen sich offen für den "Austritt Griechenlands aus der Eurozone und der EU jetzt" aus. Geht es nach der Parteivorsitzenden Aleka Papariga, soll kein Cent an die Gläubiger gezahlt werden. Die Kommunisten verloren im Vergleich zur ersten Wahl am 6. Mai und erreichten nur noch rund 4,5 Prozent und damit 12 Abgeordnetensitze. (c) REUTERS (� Yiorgos Karahalis / Reuters) Insgesamt traten 32 Listen zur Wahl an. Die meisten schafften den Sprung ins Parlament aber nicht. (c) AP (Kostas Tsironis) Euro-Befürworter gewinnen Wahl (Ag.)
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