Dritter Versuch in Griechenland: Sozialisten sind am Zug

Dritter Versuch Griechenland Sozialisten
Dritter Versuch Griechenland Sozialisten(c) AP (Yorgos Karahalis)
  • Drucken

Sowohl die Konservativen als auch die Radikalen Linken sind bei der Regierungsbildung gescheitert. Neuwahlen scheinen immer wahrscheinlicher. Der Sozialisten-Chef übt Optimismus: Es sei eine "machbare Aufgabe".

In Griechenland geht es Schlag auf Schlag: Statt monatelangen Sondierungsgesprächen wird das Mandat zur Bildung einer Regierung nahezu täglich weitergereicht. Nun darf der dritte Parteichef sein Glück versuchen. Staatspräsident Karolos Papoulias hat den Parteiführer der Sozialisten, Evangelos Venizelos, am Nachmittag mit der Sondierung beauftragen. Die Aufgabe sei "nicht einfach", aber "machbar", sagte der Chef der sozialistischen Pasok-Partei vor der Residenz des Präsidenten. Er wolle eine Einheitsregierung aus pro-europäischen Kräften schmieden.

Konservativen-Chef Antonis Samaras hatte am Montag bereits nach sechs Stunden das Handtuch geworfen. Am Mittwoch resignierte dann auch das „Bündnis der Radikalen Linken". Sie fanden keine Mehrparteienkoalition. Parteichef Alexis Tsipras verkündete daher am Mittwoch den "Traum von einer linken Regierung" als ausgeträumt.

Der frühere Finanzminister Venizelos schlägt die Bildung einer breiten Regierung aller Parteien vor, die sich für den Verbleib Griechenlands im Euroland und in der EU aussprechen. Dazu zählen neben den Sozialisten die Konservativen, das Bündnis der Radikalen Linken sowie die kleine Demokratische Linke. Zusammen hätten diese vier Parteien 220 Sitze im 300 Abgeordnete zählenden Parlament.

--> Umfrage: Versinkt das Land jetzt im Chaos?

Für ein solches Regierungsbündnis müssten jedoch die Radikalen Linken ihre Forderung zurücknehmen, den Sparpakt mit der Europäischen Union für "null und nichtig" zu erklären.

Unter den Augen des Präsidenten

Sollte auch der Sozialist Venizelos mit der Sondierung scheitern, gibt es nur noch eine kleine Chance, Neuwahlen abzuwenden und die Griechen erneut an die Urnen zu rufen. Es ist eine Sitzung aller Parteichefs unter Vorsitz des Staatspräsidenten. Diese könnte im Fall eines Scheiterns von Venizelos spätestens am kommenden Montag stattfinden.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.