"War on women": Romney hat ein Frauenproblem

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women Romney Frauenproblem(c) EPA/MICHAEL REYNOLDS
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Der Republikaner macht sich mit seinen Ansichten zu den Themen Abtreibung und Verhütung bei der weiblichen Wählerschaft unbeliebt. Nun geht er verzweifelt auf "Frauenfang".

Der Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, Mitt Romney, hat Probleme mit Frauen - konkret mit der weiblichen Wählerschaft. Denn laut einer Umfrage der „Washington Post" und des Senders „ABC News" liegt der amtierenden Präsident, Barack Obama, bei ihnen um 19 Prozent vorne. Auch eine Studie der „USA Today" belegt: In den umkämpften Swing States, in denen die Mehrheitsverhältnisse zwischen Demokraten und Republikanern nicht eindeutig sind, würde Obama derzeit dank der weiblichen Stimmen gewinnen.

Der Grund: Romney tritt immer wieder in Fettnäpfchen, die ihn bei Frauen unbeliebt machen. So erklärte er zuletzt stolz, die staatliche Organisation „Planned Parenthood", die sich um die Gesundheitsvorsorge bei Frauen kümmert, „werden wir los." Die Reaktion empörter Mitarbeiterinnen: „Damit vernichtet er eine Organisation, die jährlich drei Millionen Menschen auf Krebs untersucht und bei Verhütung berät." Auf der Website der Einrichtung wurde der Politiker sogar als „Trottel" beschimpft. Auch die Demokraten nützten den Fehltritt und wetterten gegen Romneys „war on women", seinem „Krieg gegen Frauen".

Romneys Vermögen als Problem

Auch Romneys Vermögen ärgert viele Wählerinnen - und die liberale Presse. Der Blogger Bob Cesca veröffentlichte sogar eine Karikatur, auf der Romneys Ehefrau Ann sagt: „Ich weiß nicht, in welchem unserer vielen Häuser ich wohnen soll!" Damit trifft er einen Nerv bei den jungen Amerikanerinnen. Sie sind nicht annähernd so vermögend wie Ann Romney und verdienen schlecht. Denn das Durchschnittsgehalt von Frauen liegt in den USA an die 23 Prozent unter jenem der Männer.

Um das Blatt noch zu wenden, setzt Romney daher verstärkt auf das Thema der liberalen Marktwirtschaft. „Obama führt mit seiner gescheiterten Wirtschaftspolitik den eigentlichen Krieg gegen Frauen". Immerhin hätten 92 Prozent der Arbeitsplätze, die unter Obamas Regierung verloren gegangen seien, ehemals Frauen besetzt. Eine Aussage, die an Schlagkraft verliert, wird bedacht, dass Romney in seinem Unternehmen „Bain Capital" deutlich weniger Frauen als Männer engagiert hatte.

Die Organisation „Planned Parenthood" bewertet den Wahlkampf des Republikaners daher so: „Mitt Romneys politische Priorität ist nicht die Gesundheit von Frauen oder der Ausbau von Arbeitsplätzen. Es ist Mitt Romney."

(hell)

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