Ein Islamist und ein Mann des ehemaligen Regimes des gestürzten Machthabers Hosni Mubarak kämpften am 16- und 17. Juni in der Stichwahl um das Amt des ägyptischen Präsidenten. Viele Ägypter wollten vorab die Wahl boykottieren.
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Mohammed Mursi, der Kandidat der Muslimbruderschaft kam im ersten Wahlgang mit 24,8 Prozent auf Platz eins. Mursi gehört dem konservativen Flügel der Bewegung an. Er wirbt für eine "islamische Renaissance".Wenige Stunden nach Wahlende erklärten die Islamisten Mursi bereits zum Sieger. Er habe nach inoffiziellen Ergebnissen aus 12.793 der landesweit 13.000 Wahllokale bei mehr als eine Million Stimmen mehr erhalten als sein Konkurrent, Ahmed Shafik. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht.
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Wird Mursi Präsident, dann hätten die Muslimbrüder, die schon im Parlament die dominierende Kraft sind, ihren Durchmarsch durch die Institutionen erfolgreich absolviert. Viele Ägypter aus dem liberalen Bürgertum könnte das aus dem Land vertreiben.
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Der zweite Kandidat in der Stichwahl war Ahmed Shafik, Mubaraks letzter Ministerpräsident. Er kam im ersten Wahlgang auf 23,9 Prozent. Nach einer Karriere in der Luftwaffe wurde Shafik 2002 von Mubarak zum Minister für Zivilluftfahrt ernannt, am 29. Jänner 2011 zum Regierungschef. Nach dem Sturz Mubaraks setzte ihn der Oberste Militärrat am 3. März wieder ab.
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Aus Sicht der sogenannten Revolutionsjugend ist Shafik ein "Relikt des alten Regimes". Er gilt als Kandidat des Militärs, das ihn angeblich benutzen will, um seine Pfründe zu sichern.
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Auf dem Tahrir-Platz in Kairo protestierten im Vorfeld der Wahl bereits Tausende gegen Shafik. Sein Wahlkampfbüro wurde in der Nacht nach dem ersten Wahlgang in Brand gesetzt.
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Angeheizt wurden die Proteste noch gegen die Urteile gegen den früheren Machthaber Hosni Mubarak und andere Vertreter des Regimes. Mubarak wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, sechs ehemalige Sicherheitschefs freigesprochen.Am Wahlabend selbst war die Stimmung dagegen friedlich. Rund 400.000 Soldaten sorgten dafür, dass es zu keinen Ausschreitungen kam.
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Zwischen Islamisten und ''Mubarak-Überbleibsel''
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