Die Meinung des Verteidigungsministers sei nicht die der Bundesregierung, betont Vizekanzler Spindelegger. Die jüdische Organisation "B'nai B'rith" zeigt sich "sehr verwundert" über Darabos.
VP-Außenminister Michael Spindelegger hat sich am Dienstag von den umstrittenen Äußerungen von SP-Verteidigungsminister Norbert Darabos über Israel distanziert. Das Verhältnis zu Israel sei "korrekt und gut", sagte Spindelegger: "Der Verteidigungsminister hat seine Meinung zum Besten gegeben. Das ist nicht die Meinung der Bundesregierung". Ob die Aussagen "geschickt" gewesen seien, könne man selbst beurteilen, erklärte der Vizekanzler.
Darabos hatte im Interview mit der "Presse am Sonntag" den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman als "unerträglich" und Israels Drohungen gegen den Iran als "entbehrlich" bezeichnet.
Offener Brief an Darabos
Die österreichische Sektion der internationalen jüdischen Organisation "B'nai B'rith" (Söhne des Bundes) richtete wegen der Äußerungen einen offenen Brief an Darabos. Darin zeigte sich Präsident Victor E. Wagner "sehr verwundert".
"Ich habe das Gefühl, dass Sie noch immer vom Geist geprägt sind, gegenüber Juden könne man sich alles erlauben", so Wagner. Zudem fragte er Darabos, ob dieser sich auch über einen "deutschen oder französischen Außenminister, einen Außenminister, der einer demokratisch gewählten Regierung angehört, ebenso geäußert und diesen als unerträglich abqualifiziert" hätte.
(APA)