Der Verteidigungsminister findet den Vorwurf des Antisemitismus nach seiner Israelkritik "absurd". Die Aufregung hält er für übertrieben.
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) kann die Kritik nach seinen Israel-Aussagen weiterhin nicht verstehen. Aufforderungen zum Rücktritt und Vorwürfe des Antisemitismus seitens des Simon-Wiesenthal-Zentrums seien nicht nachzuvollziehen - sie seien "absurd". Am Rande der trinationalen Katastrophenschutzübung "Terrex 2012" verwies der Minister am Donnerstag auf seinen Kampf gegen Faschismus: "Ich bin ein Antifaschist reinsten Wassers." Er stehe zu allen Aussagen.
Man könne vielleicht sagen, die Kritik an Israels Außenminister Avigdor Lieberman sei nicht diplomatisch, es müsse aber erlaubt sein, an einem Staat Kritik zu üben, so Darabos. Er halte die Aufregung für etwas übertrieben. Vorwürfe des Antisemitismus würden ihn hart treffen.
Darabos hatte im Interview mit der "Presse am Sonntag" Israels Drohungen gegen den Iran als "entbehrlich" und den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman als "unerträglich" bezeichnet. Der ultrarechte Politiker Lieberman, gegen den mehrfach Ermittlungen wegen Korruption eingeleitet wurden, hat sich außenpolitisch als Scharfmacher profiliert. Darabos warf Israel zudem vor, "offenbar Außenfeinde wie den Iran oder auch die Palästinenser in den Vordergrund" zu stellen, um von inneren sozialen Problemen abzulenken.
VP-Außenminister Michael Spindelegger hatte daraufhin umgehend klarstellen lassen, dass dies nicht die Meinung der Bundesregierung und des Außenamtes sei.
(APA)