Syrien: 16.000 Kämpfer gegen Assad

Protesters shout slogans against Syrian President Bashar al-Assad near the town of Qusair
Protesters shout slogans against Syrian President Bashar al-Assad near the town of Qusair(c) REUTERS (Handout)
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Syrische Oppositionelle gründete die "Front Islamischer Brigaden". Sie wollen dem "Tyrannen-Regime" von Präsident Assad ein Ende bereiten. Der Friedensplan des UN-Sondergesandten Annan sei gescheitert.

Syrische Oppositionelle mit islamistischer Prägung haben sich am Montag zusammengeschlossen. Die „Front Islamischer Brigaden" repräsentiere rund 16.000 Kämpfer, die sich gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad stellen. Das sagte ein Sprecher der Gruppe in Istanbul. Die Phase, in der es ausgereicht habe, die Zivilisten zu schützen, sei vorbei. „Jetzt ist die Zeit gekommen für die Befreiung des Landes von diesem Tyrannen-Regime". Dieses Ziel könne nur durch den bewaffneten Kampf erreicht werden, nachdem der Friedensplan des UN-Sondergesandten Kofi Annan gescheitert sei.

Ein Vertreter der Aufständischen sagte, man fühle sich nicht mehr an die im Annan-Plan festgelegte Waffenruhe gebunden und habe nach Ablauf des Ultimatums an Staatschef Assad am vergangenen Freitag damit begonnen, „das Volk zu verteidigen". Ein blutiger Befreiungsschlag, denn am Wochenende wurden mehr als 80 Soldaten durch die Rebellen getötet.

Assad vergleicht sich mit Chirurgen

Damit scheinen die Spannungen in Syrien einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben. Erst am Sonntag hatte Assad ausländischen Mächten und "terroristische Banden" die Schuld an dem Bürgerkrieg in die Schuhe zu schieben versucht. Weiters verglich er sein Vorgehen mit dem eines Arztes: Wenn ein Chirurg sein Skalpell einsetze, um das Leben des Patienten zu retten, werfe ihm auch niemand vor, dass Blut an seinen Händen klebe.

Die Opposition reagierte erzürnt. Die Ansprache sei eine Beleidigung für die Opfer des blutigen Konfliktes.

Seit Beginn des Aufstands gegen das Assad-Regime im März 2011 kamen nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 13.400 Personen ums Leben. Trotz der Anwesenheit von rund 300 UN-Beobachtern, die einen am 12. April verkündeten Waffenstillstand überwachen sollen, gehen die Kämpfe unvermindert weiter.

(Ag./Red.)

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