Estlands Präsident: "Wir sind ja nur dumme Osteuropäer"

Präsident Toomas Hendrik Ilves
Präsident Toomas Hendrik Ilves(c) EPA (S. Sabawoon)
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Wegen eines Artikels des Nobelpreisträgers Paul Krugman platzte Toomas Hendrik Ilves der Kragen. Medien werfen ihm nun gar Trunkenheit vor.

Mit einem Wutausbruch im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter hat der estnische Präsident Toomas Hendrik Ilves für Befremden gesorgt. Medien das Landes werfen ihm vor, er schade dem Ruf des Landes. Ilves hatte sich am Mittwoch in Kommentaren über einen in der "New York Times" erschienenen Wirtschaftsartikel erregt - verfasst vom Nobelpreisträger Paul Krugman. Krugman bezeichnet die wirtschaftliche Erholung Estlands als nur "mäßig".

Ilves erboste sich und twitterte in Anspielung auf die Analyse Krugmans: "Lasst uns über etwas schreiben, wovon wir keine Ahnung haben & seien wir selbstgefällig, überheblich & herablassend". In einer zweiten Nachricht ätzte der 58-Jährige: "Aber was wissen wir schon? Wir sind ja nur dumme und einfältige Osteuropäer." Die dritte Botschaft gipfelte schließlich in dem Ausruf: "Scheiß' auf Osteuropäer!"

Die estnische Zeitung "Ohtuleht" argwöhnt in ihrer Freitagsausgabe, ob der Staatschef beim Verfassen der Nachrichten womöglich betrunken gewesen sei. Das Präsidentenbüro habe aber eine entsprechende Anfrage der Zeitung nicht beantworten wollen. Vermutungen, wonach der Twitter-Account Ilves gehackt worden sei, wies sein Sprecher allerdings zurück. "Alle Kommentare hat Ilves selbst geschrieben."

(Ag.)

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