In Damaskus sollen Regierungstruppen eine Granate auf eine Gruppe von demonstrierenden Männern abgefeuert haben. An allen Zufahrtstraßen sollen Straßensperren errichtet worden sein.
Vor einem palästinensischen Flüchtlingslager in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist am Freitag ein Sprengsatz detoniert. Nach Angaben von Augenzeugen wurden sechs Angehörige der Sicherheitskräfte verletzt, die den Eingang zu dem Jarmuk-Lager kontrollierten. Bewohner berichteten, an allen Zufahrtstraßen der Hauptstadt seien am Morgen Straßensperren der Armee und der Sicherheitsbehörden errichtet worden.
Die Regimegegner, die nach dem Freitagsgebet in mehreren Städten auf die Straße gingen, um gegen das Regime von Präsident Bashar al-Assad zu demonstrieren, zählten bis zum Nachmittag 26 Tote durch Angriffe und Razzien der Regierungstruppen. Die Staatsmedien berichteten von einer Explosion vor der Khaled-bin-al-Walid-Moschee in der Ortschaft Busra al-Sham in der Nähe der jordanischen Grenze.
Aktivisten erklärten, die Regierungstruppen hätten eine Granate auf eine Gruppe von Männern abgefeuert, die nach dem Gebet vor der Moschee demonstriert hätten. Sie veröffentlichten ein Video, auf dem mehrere Tote und Verletzte, die vor einer Moschee in ihrem Blut auf der Straße liegen, zu sehen sind.
Lage verschlechtert sich
Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und der bewaffneten Opposition in Syrien werden nach Angaben von Nothelfern auch immer mehr Zivilisten getötet. In vielen Teilen des Landes habe sich die Lage der Bevölkerung seit Anfang Mai weiter verschlechtert, warnte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag in Genf.
In Istanbul trafen sich am Freitag Vertreter der Opposition, um einen weiteren Versuch zu unternehmen, mehr Geschlossenheit unter den Regimegegnern zu erreichen. Auch Angehörige des Exekutivkomitees des "Syrischen Nationalrates" (SNC) nahmen an dem Treffen teil.
(Ag.)