Hofer zur Asylkrise: "Österreich hat keine Alternative"

Norbert Hofer
Norbert Hofer(c) Reuters
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Sollte er zum Bundespräsidenten gewählt werden, will sich der FPÖ-Kandidat um gute Beziehungen zu Rom bemühen. Doch dort habe man auch einzusehen, dass "wir den Flüchtlingsstrom stoppen müssen".

FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer will sich im Fall seiner Wahl zum Staatsoberhaupt um gute Beziehungen zum benachbarten Italien bemühen. Er bedauere die Spannungen mit Italien wegen Österreichs Plänen zur Einführung von Grenzkontrollen, sagte Hofer im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Mittwoch.

"Schade, dass es diese Spannungen gibt, denn Österreich hat eine gute Beziehung zu Italien. Die Österreicher, die seit jeher in Italien Urlaub machen, kennen die Italiener und umgekehrt. Ich werde mich bemühen, dass die Beziehungen gut bleiben, doch Österreich hat keine Alternativen. Wir müssen den Flüchtlingsstrom stoppen. Ansonsten werden es andere Länder tun, die uns vorwerfen werden, diese Welle nicht aufzuhalten", meinte der FPÖ-Kandidat.

Stärkere Kontrollen an EU-Außengrenzen gefordert

Österreich schließe seine Grenzen nicht, sondern kontrolliere sie. "Das ist der Unterschied. Wir müssen kontrollieren, wer illegal ins Land einreist", sagte Hofer. Das EU-System zur Flüchtlingsumverteilung werde seiner Ansicht nach nicht funktionieren. "Flüchtlinge werden immer versuchen, Länder mit mehr Wohlfahrtsstaat zu erreichen. Solange diese riesigen Unterschiede in der EU mit Ländern wie Deutschland, Österreich und Schweden bestehen, werden wir den Flüchtlingsstrom nicht stoppen können", erklärte Hofer.

Der FPÖ-Kandidat forderte eine Stärkung der Kontrollen an den EU-Außengrenzen. "Wenn es Italien mit der Grenzsicherung nicht schafft, müssen wir die EU-Grenzschutzagentur Frontex stärken. Man muss ihr mehr Personal zur Verfügung stellen. Ohne diese Grenzsicherung kann man die EU-Binnengrenzen nicht öffnen", so Hofer. Er drängte auf den Erhalt des Dubliner Asylabkommens. "Es muss so angewendet werden, wie jetzt. Flüchtlinge sollen im ersten sicheren Land bleiben, wo sie ankommen. Es muss sich aber wirklich um das Land handeln, in dem sie eingetroffen sind", kommentierte Hofer.

(APA)

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