Der künftige Bundespräsident drängt auf eine Priorität für Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. FP-Chef Strache will er in die Hofburg einladen.
Der neu gewählte Bundespräsident Alexander Van der Bellen sieht das Wahlergebnis vom Sonntag nicht als Rechtsruck. Unzufriedene Wähler hätten sich aus Zorn oder aus Angst um den Arbeitsplatz einer großen Oppositionspartei zugewandt. "Das kann man nicht einfach als Rechtsruck abtun", sagte Van der Bellen Montagabend im ORF-"Report".
Priorität hat aus seiner Sicht nun die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Um von der hohen Arbeitslosigkeit herunterzukommen, werde Österreich eine neue Wachstumsdynamik brauchen. Er vertraue aber darauf, dass auch die Regierung das erkannt habe, so Van der Bellen, der betonte, bei dieser Frage auch Tempomacher sein zu wollen: "Wir haben nicht ewig Zeit."
Strache zum Gespräch einladen
FP-Chef Heinz Christian Strache will der künftige Bundespräsident zu einem Gespräch über Europapolitik und andere Themen in die Hofburg einladen. Im Wahlkampf hatte Van der Bellen die Europaskepsis der Partei als mögliches Hindernis für eine FP-geführte Regierung genannt.
Einmal mehr sandte Van der Bellen auch ein Signal an seine Kritiker: "Manche halten mich vielleicht für ein bissl abgehoben oder so und diesen Menschen möchte ich sagen, ich weiß, was es heißt, hart zu arbeiten und ich weiß, was es heißt, jeden Euro zweimal umdrehen zu müssen." Denn: "Ich bin ja auch nicht als Professor auf die Welt gekommen."
(APA)