Grafiken: Zwei "beste Ergebnisse" - für FPÖ und Grüne

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Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen haben für ihre Parteien alle bisherigen Wahl-Rekorde gebrochen.

Eine Bundespräsidentenwahl, zwei Kandidaten und zwei Rekorde. So lässt sich die gerade erst geschlagene Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer aus mathematischer Sicht zusammenfassen. Denn nicht nur der frühere Grünen-Bundessprecher und designierte Präsident, auch sein freiheitlicher Konkurrent haben für ihre jeweilige Partei alle bisherigen Rekorde in den Schatten gestellt.

Mit 2,223.458 Stimmen bzw. 49,7 Prozent holte sich Hofer in der Hofburg-Stichwahl die größte Zustimmung, die es je für die FPÖ auf Bundes- oder Landtagsebene gab. Die vorher vier Bundespräsidenten-Kandidaten der FPÖ schnitten, verglichen mit der Stichwahl, gerade einmal ein Drittel so stark ab wie Hofer. Sie bekamen zwischen 15,2 und 16,9 Prozent.

Die meisten Stimmen auf Bundesebene hatte sich die FPÖ unter Jörg Haider bei der Nationalratswahl 1999 - wo es dann zur schwarz-blauen Koalition kam - geholt, damals wählten 1,244.087 bzw. 26,9 Prozent blau. Bei der Wahl 2013 blieb die FPÖ mit 962.313 Stimmen (20,5 Prozent) recht deutlich unter der Millionengrenze. In den Umfragen liegt die FPÖ seit längerem über 30 Prozent - bis zu 33/34 Prozent - und damit auf Platz 1.

Auch bei der ersten EU-Wahl 1996 gab es knapp mehr als eine Million Stimmen für die FPÖ. Das bedeutete den bisher besten Stimmenanteil bei einer bundesweiten Wahl, 27,5 Prozent.

Bei Landtagswahlen sticht in der Liste der besten blauen Ergebnisse Kärnten hervor, wo die FPÖ (kurzfristig als BZÖ) mit Jörg Haider und dann Gerhard Dörfler bis zur Wahl 2014 auch den Landeshauptmann stellte. Dreimal, 1999, 2004 und 2009, gab es Werte über der 40er-Grenze. Nach den 33,3 Prozent in Kärnten im Jahr 1994 folgen zwei Länder, in denen im Vorjahr gewählt wurde - Wien und Oberösterreich.

Van der Bellen mit bestem Grün-Ergebnis je

Der frühere Grünen-Chef und künftige Bundespräsident Van der Bellen sicherte sich schon in der ersten Runde das mit Abstand beste Bundes-Ergebnis seiner Partei. Zwar war der 72-Jährige formell als Unabhängiger ins Rennen gegangen, wurde aber von den Grünen massiv unterstützt.

Bei der Nationalratswahl 2013 hatten nur 582.657 Österreicher (12,42 Prozent) grün gewählt, bei der Bundespräsidentenwahl entschieden sich in der ersten Runde 913.218 und in der Stichwahl dann 2,254.484 für Van der Bellen. Schon seine 21,34 Prozent vom 24. April hoben die Bundes-Rekord-Marke weit nach oben - von den 14,52, auf denen sie seit der EU-Wahl 2014 lag. Bundespräsident wurde er, weil er - knapp aber doch - über 50 Prozent, genau 50,35 Prozent, kam.

Selbst bei keiner einzigen Landtagswahl haben die Grünen seit Bestehen einen höheren Stimmenanteil geschafft als Van der Bellen schon im ersten Wahlgangdurchgang. In Salzburg gab es in der Finanzskandal-Wahl 2013 das bisher einzige Grün-Ergebnis über der 20er-Marke, 20,18 Prozent.

(APA/Red, Grafiken: Hellin Sapinski)

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