Lockl kritisiert "Entgleisungen in sozialen Netzwerken"

Wahlkampfmanager Lothar Lockl und Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen
Wahlkampfmanager Lothar Lockl und Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen APA/HELMUT FOHRINGER
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Die Hofburg-Kandidaten sollten auch in ihrer eigenen Wortwahl "mit besonderer Sensibilität agieren", meint Van der Bellens Wahlkampfmanager.

Das Team des Präsidentschaftskandidaten Alexander Van der Bellen ruft zur Mäßigung im laufenden Wahlkampf auf. „In den letzten Wochen sind in den sozialen Netzwerken Entgleisungen sichtbar geworden, die nicht akzeptabel sind“, sagte der grüne Wahlkampfmanager Lothar Lockl am Mittwoch. Oft sei es allerdings aufgrund technischer Verschlüsselungsmöglichkeiten und internationaler Vernetzungen schwierig, die Urheber derartiger Aktionen ausfindig zu machen - zumal es sich dabei um Fake-Profile handeln könne. „Umso wichtiger ist es, dass sich die Präsidentschaftskandidaten, aber auch ihre Teams, ihrer Vorbildwirkung bewusst sind und in ihrer eigenen Wortwahl mit besonderer Sensibilität agieren“, meinte Lockl.

Anlass seiner Äußerung war ein Video, das am Mittwochvormittag aufgekommen war. Darin tritt ein Rapper, der sich „Gauna“ nennt und vermummt in einem Wald performt, gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer auf. Er textet unter anderem: „Werde weiter gegen Rechte hetzen. Bis ein Politiker stirbt.“ Außerdem wird Hofer in dem zweiminütigen Clip ein „Nazi“ und „Rechtsradikaler“ genannt.

FPÖ-Generalsekretär sieht Verfassungsschutz gefordert

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl forderte nach Bekanntwerden des Videos den Verfassungsschutz per Aussendung auf, gegen den anonymen Rapper vorzugehen. Auch sah er in der Ankündigung, weiter zu hetzen, „bis ein Politiker stirbt“, eine Straftat: „Dies kann nur als Aufruf zu massiver Gewalt gegen FPÖ-Politiker interpretiert werden.“

Gefordert sei auch Van der Bellen, „zu dessen Unterstützung offenbar solche Videos gedreht werden“, meinte Kickl weiter und forderte eine klare Distanzierung seitens dessen Wahlkampfteams. Diese erfolgte bald darauf durch Lockl: „Persönliche Untergriffe gegen Politiker oder gar Aufrufe zur Gewalt sind zu verurteilen und haben in der politischen Auseinandersetzung nichts verloren“, meinte der Wahlkampfmanager, ebenfalls in einer Aussendung.

(Red./APA)

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