Haselsteiner: "Populisten mit den eigenen Waffen schlagen"

Hans Peter Haselsteiner: „Der Öxit bleibt ein Thema.“
Hans Peter Haselsteiner: „Der Öxit bleibt ein Thema.“(c) APA (Hans Klaus Techt)
  • Drucken

Der Industrielle Hans Peter Haselsteiner, der Van der Bellen im Wahlkampf unterstützt hat, über die Wirkung seiner Kampagne gegen einen „Öxit“.

Die Presse: Worauf führen Sie den Wahlsieg Van der Bellens zurück?

Hans Peter Haselsteiner: Er war der überzeugendere, der ausgeglichenere Kandidat. Und er ist den meisten Wählern als der stabilere, risikolosere Kandidat erschienen.


Welchen Anteil hatte Ihre Kampagne?

Das möchte ich nicht beurteilen. Ich hoffe, dass sie einen kleinen Beitrag leisten konnte, in erster Linie wohl dadurch, dass das EU-Thema in den letzten Wochen doch ein zentrales Thema werden konnte. Das wäre vielleicht ohne die Öxit-Kampagne nicht so sehr im Vordergrund gestanden.

>> Alle Detailergebnisse der Bundespräsidentenwahl


Ergibt sich aus dieser Wahl eine Handlungsanleitung, wie man rechte Populisten stoppen kann?

Ich glaube, Populisten kann man nur mit den eigenen Waffen schlagen. Das ist vielleicht für die kommenden Wahlkämpfe nicht die angenehmste Perspektive. Aber das werden die Experten entscheiden, ob diese Taktik auch künftig eingesetzt wird.


Mit den eigenen Waffen meinen Sie die doch recht drastische Öxit-Kampagne?

So meine ich das. Wir haben ja einen Negativ-Wahlkampf geführt und deutlich gesagt, warum wir gegen Norbert Hofer sind, und nicht, warum wir für Alexander Van der Bellen sind.


Der Öxit ist jetzt abgewendet?

Nein, das glaube ich nicht. Der Öxit wird ein Thema bleiben. Ich nehme an, die freiheitliche Partei wird eine EU-feindliche Partei bleiben. Es wird auch darauf ankommen, was die EU zusammenbringt, ob es Fortschritte gibt, die die Menschen überzeugen. Und es wird davon abhängen, wie es mit den Flüchtlingsströmen weiter geht und wie die EU damit umgeht.


Sie haben viel Geld für die Kampagne ausgegeben. Haben Sie vor, weiter in die Politik zu investieren?

Ich bin ein Unterstützer der Neos, wie Sie wissen, und habe den Neos auch versprochen, dass sie weiter mit mir rechnen können. Darüber hinaus gehende Pläne habe ich nicht.


Sie haben eine flapsige Bemerkung über den Stock des Herrn Hofer gemacht und dafür viel Kritik einstecken müssen. Bedauern Sie das?

Ich habe mich dafür schon entschuldigt. Das ist natürlich stark missinterpretiert worden, das ändert aber nichts daran, dass diese Bemerkung unglücklich und ungehörig war. Es liegt mir fern, Behinderte in ihrem Schicksal auch noch zu verspotten.

("Die Presse", Printausgabe, 05.12.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.