Hofer: In der FPÖ gibt es keine Obmanndebatte

Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache
Norbert Hofer und Heinz-Christian Strache(c) Reuters
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Die FPÖ plant eine "Auslandsoffensive" und analysiert die Hofburg-Wahl. Auch wird festgehalten: man sei eine "Mitte-Rechts-Partei".

Zwei Tage nach der Stichwahl um das Amt des Bundespräsidenten stellen sich die ehemaligen Kontrahenten Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer am heutigen Dienstag der Presse. Während der Wahlsieger erst am Nachmittag im Palais Schönburg eine Ansprache hielt, kam ihm der zweitplatzierte Hofer am Vormittag zuvor. Gemeinsam mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und Generalsekretär Herbert Kickl betonte Hofer dabei, dass die Freiheitlichen den Urnengang nicht verloren, sondern neue Wähler gewonnen hätten.

„Was uns auch auffällt“, so Hofer: „Wir haben einen enormen Mitgliederzulauf.“ In den Bundesländern erreiche man derzeit „Rekordwerte“. Auch dadurch sehe er sich darin bestärkt, dass man auf dem richtigen Weg sei. Er, Hofer, habe gelernt, dass man Ziele konsequent verfolgen müsse, „sonst würde ich heute noch im Rollstuhl sitzen“, spielte er auf seinen schweren Paragleitunfall an. „Ich werde mich fit halten und in sechs Jahren neuerlich für das Amt des Bundespräsidenten zur Verfügung stehen.“

FPÖ will "Auslandsoffensive" starten

Bei der kommenden Nationalratswahl will Hofer Strache unterstützen, „als ein Kandidat unter vielen“. Außerdem werde man die Partei „besser“ machen, eine inhaltiche Straffung durchführen und ein umfangreiches Wirtschaftsprogramm ausarbeiten, kündigte der Dritte Nationalratspräsident an. Auch plane man eine „Auslandsoffensive“, um außerhalb Österreichs „zu zeigen, wer wir wirklich sind“. Denn, so betonte der 45-Jährige, man sei eine „Mitte-Rechts-Partei“, keine rechtsextreme Partei. Man habe bereits eine Einladung von Moskau, die man annehmen werde, auch China habe Interesse bekundet.

Vehement bestritten wurde von Hofer bei der Pressekonferenz, dass es in der FPÖ eine Obmanndebatte gebe. Strache sei „ein wesentlich besserer Obmann als ich es je sein könnte“, streute er dem Parteichef Rosen. Immerhin habe Strache die Partei von mageren drei Prozent zu einer Gruppierung aufgebaut, die nun in den Umfragen konstant auf Platz eins liegen würde.

Strache selbst kritisierte bei dem gemeinsamen Auftritt vor einem „Danke Österreich“-Plakat, dass Hofer von einer schwierigen Situation heraus auf 48,3 Prozent geschafft habe, nämlich: „Unter der Voraussetzung, dass sich alle Parteien eingehängt haben (bei Van der Bellen, Anm.), war das eine Voraussetzung David gegen Goliath - wo fast der David gewonnen hätte“, meint Strache. Früher hätte es bei einer derartigen „Systematik“ wohl 95 Prozent für den Kandidaten, „bei dem sich alle einhängen“ gegeben. Daraus lasse sich ablesen, „dass sich einiges verändert hat in der Republik“.

(Red.)

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