Häupl und Platter für Zilk-Plan bei Berufsheer-Nein

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WIENER VOLKSBEFRAGUNG:HAeUPLAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Landeshauptleute wollen im Falle einer Beibehaltung der Wehrpflicht das Konzept der Bundesheer-Reformkommission von Helmut Zilk umsetzen.

Die beiden Landeshauptleute Michael Häupl und Günther Platter haben sich am Dienstagabend dafür ausgesprochen, im Falle einer Beibehaltung der Wehrpflicht das Konzept der Bundesheer-Reformkommission unter Helmut Zilk umzusetzen. Der Wiener SPÖ-Bürgermeister kündigte im ORF-"Report" an, er würde im Falle eines Nein zum Berufsheer darauf drängen, dass das Konzept der Zilk-Kommission umgesetzt wird - und zwar von Norbert Darabos (SPÖ) als Verteidigungsminister. Auch der Tiroler ÖVP-Landeshauptmann trat dafür ein, auf Basis der Ergebnisse der Zilk-Kommission, die die Beibehaltung der Wehrpflicht empfohlen habe, die Bundesheer-Reform fortzusetzen.

Häupl kündigte an, dass er im Falle einer Mehrheit für die von der ÖVP gewünschte Beibehaltung der Wehrpflicht "Mitverantwortung" übernehmen würde. Aber er würde nicht sagen: "Ich habe mich geirrt. Das Volk hat anders entschieden." Dass er fünf Tage vor der Wiener Gemeinderatswahl in der "Kronen-Zeitung" seinen Meinungswandel hin zu einem Berufsheer bekannt gegeben hat, begründete Häupl damit, dass er zu diesem Zeitpunkt gefragt worden sei. Sonst hätte er es auch "fünf Tage nach der Wahl" gesagt. Mit der großen Auflagenzahl der "Krone" habe das nichts zu tun gehabt. Die Idee habe er schon lange gehabt, sie sei auch von der Zilk-Kommission angesprochen worden.

Alt-Bundeskanzler Franz Vranitzky hat offenbar seine Meinung geändert und will nun bei der Volksbefragung am kommenden Sonntag gemäß der SPÖ-Parteilinie für ein Berufsheer stimmen. Er habe den Eindruck gewonnen, "dass die Befürworter der Wehrpflicht einfach keine Argumente dafür haben, wie die Zukunft des Bundesheeres aussehen soll", sagt Vranitzky in der Mittwoch-Ausgabe der "Kronen-Zeitung".

Vielmehr ist nach Ansicht des Alt-Bundeskanzlers "zu befürchten, dass es mit dem alten Trott weitergeht, wenn nun die Wehrpflicht bleibt. Deshalb sage ich: Ohne dafür ein Konzept für die Zukunft zu kennen, kann ich nicht für diese Wehrpflicht stimmen." Im September hatte der SPÖ-Alt-Kanzler noch entgegen der Parteilinie für die Beibehaltung der Wehrpflicht plädiert.

(APA)

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