Bundeskanzler Faymann bekräftigt: Das Ergebnis der am Sonntag stattfindenden Volksbefragung wird umgesetzt.
Wien/Apa/Red. Die Quote in den Wettbüros sprach am Freitag eine klare Sprache – und zwar für die Beibehaltung der Wehrpflicht. Beim britischen Wettanbieter William Hill lag diese bei 1,40 für die Wehrpflicht. Die Quote für ein Berufsheer lag bei 2,75. Kein Wunder also, dass die SPÖ noch einmal die Werbetrommel für das Berufsheer rührte.
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) rief die Bevölkerung nicht nur zur Stimmabgabe auf, sondern appellierte auch dafür, das Kreuz „an der besten Stelle, nämlich für ein Berufsheer“ zu machen. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) versprach, die Entscheidung des Volkes umzusetzen. Die für die Umsetzung nötige Unterstützung einer Oppositionspartei werde es „ganz sicher“ geben. „So viel Respekt vor der Bevölkerung haben die Parteien“, so Faymann.
Schneeschaufeln ist „politisch motiviert“
Die ÖVP wiederum versuchte mit einer ganzen Flut an Presseaussendungen, Stimmung für die Wehrpflicht zu machen. Argumentationshilfe lieferte der Wintereinbruch. Bereits am Donnerstag musste das Bundesheer zum Schneeschaufeln in Baden ausrücken. Am Freitag wurden die Rekruten dann auch nach Korneuburg beordert. Dass beide Städte ÖVP-regiert sind, könne kein Zufall sein, so die Badener Sozialdemokraten. Der Einsatz zum Schneeschaufeln sei „einzig und allein eine politisch motivierte Aktion“.
Die letzten Wahllokale schließen am Sonntag um 17Uhr. Eine zweite Chance gibt es für vergessliche Stimmkartenwähler. Wurde die Wahlkarte nicht abgeholt, wird diese in einem Stimmkarten-Wahllokal aufbewahrt, in dem die Wähler dann doch noch ihre Stimme abgeben können. Nähere Infos gibt es dazu unter der Hotline des Innenministeriums (+43/(0)1/531 262 470).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.01.2013)
