59,7 Prozent für Wehrpflicht, Fischer fordert Reform

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Briefwähler verschoben das Ergebnis nur leicht. "Krone"-Chef: "Sind unserer Einstellung treu geblieben."

Wien/Red./Apa. Das Innenministerium veröffentlichte am Montag das offizielle Endergebnis der Volksbefragung. Nach Auszählung der Briefwahlkarten stimmten 59,7 Prozent für die Wehrpflicht, 40,3 Prozent für ein Berufsheer. Am Sonntag waren die Wehrpflichtanhänger noch bei 59,8 Prozent gelegen. Die Wahlbeteiligung stieg auf 52,4 Prozent.

Gravierende Änderungen gab es durch die Briefwähler nicht. Das einzige Bundesland, in dem die Anhänger des Berufsheeres eine Mehrheit fanden, ist Wien. Im Burgenland, in dem SPÖ-Landeshauptmann Niessl für das Profiheer warb, stimmten drei Bezirke mehrheitlich für die SPÖ-Variante. Die größte Zustimmung zur Wehrpflicht gab es in Vorarlberg, dahinter folgen Steiermark und Kärnten.

Bundespräsident Heinz Fischer erklärte gestern, er habe sich über das Votum für die Wehrpflicht gefreut. Er fordert in der ZiB2, dass erste Ergebnisse einer Heeresreform noch vor der Nationalratswahl vorliegen sollten. Nicht herauslesen kann Fischer aus dem Ergebnis, dass der Zivildienst verkürzt werden soll.
„Kronen Zeitung“-Herausgeber Christoph Dichand, der mit seiner Zeitung für ein Berufsheer geworben hatte, verteidigte seine Linie: „Wir sind unserer grundsätzlichen Einstellung in der Frage immer treu geblieben. Wir vertreten diese ja schon seit den Neunzigern.“

Die Heeresführung und der Generalstab haben bereits Pläne für eine reformierte Wehrpflicht. Sie schlagen nun unter anderem vor, dass sich Rekruten, die ihren Grundwehrdienst freiwillig auf ein Jahr verlängern, dafür Truppengattung sowie Einberufungsort und -datum aussuchen können.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2013)


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