Nach Burgenland-Wahl: Wiens Opposition spürt Rückenwind

Nach Burgenland-Wahl: Wiens Opposition spürt Rückenwind
Nach Burgenland-Wahl: Wiens Opposition spürt Rückenwind(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (Herbert Pfarrhofer)
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Die Wiener ÖVP interpretiert das burgenländische Wahlergebnis als "absolutes Abstrafen der SPÖ". Wiens Bürgermeister Häupl sieht hingegen kein Omen für Wien.

Die Wiener Opposition hat sich durch den Verlust der absoluten Stimmenmehrheit der SPÖ im Burgenland optimistisch im Hinblick auf den Urnengang in der Bundeshauptstadt im Oktober gezeigt.

"Natürlich gibt das Rückenwind für Wien", so die Wiener ÖVP-Chefin, Familienstaatssekretärin Christine Marek. Marek interpretierte das burgenländische Wahlergebnis als "absolutes Abstrafen der SPÖ". Die Sozialdemokraten seien im Burgenland sehr absolutistisch unterwegs gewesen und hätten jegliche Bodenhaftung verloren. Mit Herrschaftsgehabe gewinne man keine Wahlen. Das Resultat zeige einmal mehr, dass es Zeit für das "Ende des roten Machtapparats" sei. Angesprochen auf die Verluste ihrer eigenen Partei, verwies Marek auf schwierige Rahmenbedingungen.

"Häupls Wahldesaster nur mehr Formsache"

Als Vorbote auf die Wien-Wahl interpretierte auch die FPÖ das Burgenland-Resultat und versprach "den burgenländischen Freunden, dass die Wiener Mannschaft ebenfalls alles daran setzen wird, die SPÖ stark und nachhaltig in der Bundeshauptstadt zu dezimieren". Nach dem heutigen Urnengang sei man sehr zuversichtlich, dass dies auch klappen werde, so FP-Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein in einer Aussendung. Ein Wahldesaster des Wiener SP-Bürgermeisters Michael Häupl sei in Wahrheit nur mehr Formsache.

Die Grünen wiederum richteten Häupl aus, "dass Wahlkämpfe der SPÖ, die eingebläut sind, nicht zu Erfolgen führen". Schließlich habe der "rot-blaue Wahlkampf" von Niessl den Sozialdemokraten die Absolute gekostet, analysierte der grüne, nicht amtsführende Stadtrat David Ellensohn. Für die Grünen sei das heutige Ergebnis freilich kein Jubeltag. Seine Partei werde im Wiener Wahlkampf daher umso härter daran arbeiten, um hier eine Trendwende herbeizuführen.

Häupl: "Kein Omen für Wien-Wahl"

Häupl selbst will das burgenländische Ergebnis nicht als Omen für die Wien-Wahl interpretiert wissen. Für die Wahlergebnisse sei man allein in seinem jeweiligen Bundesland verantwortlich.

Häupl verwies - angesprochen auf die Stimmenrückgänge seiner Partei - auf die Liste Burgenland sowie das niedrige FPÖ-Ergebnis beim Urnengang 2005: "Es war klar, dass die FPÖ nicht auf diesem erbärmlichen Stand bleibt." Somit sei den Sozialdemokraten klar gewesen, "dass es schwierig wird". Die Themensetzung im Wahlkampf - Stichwort Grenzeinsatz - habe jedenfalls nichts mit Rechtspopulismus zu tun, sondern zeige ein Hinhören auf Meinungen der Bevölkerung.

(APA)

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