240 Milliarden Euro müssen genug sein

240 Milliarden Euro müssen genug sein
240 Milliarden Euro müssen genug sein(c) Dpa/Oliver Berg (Oliver Berg)
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Euroländer und EZB stoßen mit Hilfen für Athen an Grenzen des Machbaren. EZB-Chef Mario Draghi schloss am Donnerstag eine weitere Hilfe für Athen aus.

Wien/Brüssel. „Nichts geht mehr“ – dieser Grundsatz gilt nicht nur für weitere Sparmaßnahmen durch die griechische Regierung. Auch die internationalen Geldgeber aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) stoßen nach zwei milliardenschweren Hilfspaketen an die Grenze ihrer Möglichkeiten. EZB-Chef Mario Draghi schloss am Donnerstag eine weitere Hilfe für Athen aus. Ein drittes Hellas-Paket ist auch in vielen Euroländern nicht mehr durchsetzbar. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, die nächstes Jahr Neuwahlen zu bestreiten hat, erteilte einer weiteren Unterstützung bereits eine klare Absage.

Noch 90 Mrd. Euro ausständig

Von den bisher vereinbarten Hilfspaketen an Griechenland in Höhe von 110 (Mai 2010) und 130 Milliarden Euro (März 2012) sind noch knapp 90 Milliarden ausständig. Derzeit zittert Athen um die Freigabe der nächsten Hilfstranche in Höhe von 31,5Milliarden Euro. Ohne das Geld droht dem Land schon in den kommenden Wochen der Bankrott.

Seit der ersten Auszahlung an Hilfsgeldern im Mai 2010 stand Athen bereits mehrmals am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Insgesamt wurden bisher knapp 150 Milliarden Euro an Griechenland überwiesen – davon 75 Milliarden in sieben Tranchen dieses Jahr. Die letzte Tranche des ersten Hilfsprogramms floss im Dezember 2011. Danach waren noch 37Milliarden ausständig, die im Rahmen des zweiten Programms ausbezahlt wurden. Nach der Auszahlung der dringend benötigten 31,5Milliarden sind elf weitere Tranchen – zu viel kleineren Raten – geplant.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2012)

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