Griechenland und Bulgarien blockieren Mazedonien

(c) EPA (Georgi Licovski)
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Der Balkan spaltet die EU-Staaten. Territoriale Verlustängste und historische Revanchefouls verhindern den Fahrplan für Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union.

Brüssel/Go. Der Balkan spaltet die EU-Staaten. Schon vor den am Dienstag bis spät in die Nacht dauernden Verhandlungen der Europastaatssekretäre und Außenminister der 27 Mitgliedstaaten zeichnete sich ab, dass Mazedonien ebenso kein konkretes Datum für den Beginn von Beitrittsgesprächen in Aussicht gestellt bekommen wird wie Serbien. Deutschland, Britannien und die Niederlande spreizen sich vehement dagegen, solange Serbien nicht weitere Reformfortschritte setzt.

Und auch Mazedonien dürfte den Juni-Termin nicht bekommen. Bulgarien blockiert das und gibt als Begründung unter anderem Zwangsassimilierungen von Bulgaren in der damaligen jugoslawischen Teilrepublik zur Zeit der Diktatoren Tito und Todor Schiwkow an. Griechenland wiederum will erst die Namensfrage lösen, die offensichtlich in Athen angesichts der nordgriechischen Region Makedonien territoriale Verlustängste schürt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.12.2012)

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