Österreicher gegen weiteren Ausbau der EU

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oesterreicher gegen weiteren Ausbau(c) Dapd (Hans Punz)
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In einer Eurobarometer-Umfrage sprachen sich 72 Prozent gegen eine zusätzliche Erweiterung aus.

Wien/Brüssel/Aga. Österreich war unter den wichtigsten Profiteuren der großen EU-Erweiterung im Jahr 2004. Trotzdem spricht sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung gegen die Aufnahme weiterer Staaten in die europäische Staatengemeinschaft aus. Das zeigt die Eurobarometer-Herbstumfrage „Licht am Ende des Tunnels?“, für die in allen 27 Mitgliedstaaten knapp 33.000 Personen befragt wurden.

Mit 72 Prozent Ablehnung gegen eine zusätzliche Erweiterung liegt Österreich EU-weit aber nur auf Platz zwei: In Deutschland steht die Bevölkerung dem Thema noch kritischer gegenüber (73 Prozent). Während die österreichische Regierung klar für die Aufnahme weiterer Westbalkanstaaten Position bezieht, reflektiert dieser Trend die Einstellung der politischen Führung in Berlin. Erst vor einer Woche hat Kanzlerin Angela Merkel in einer Regierungsansprache gefordert, dass „zum jetzigen Zeitpunkt keine Entscheidung zum Beginn von Beitrittsverhandlungen mit weiteren Ländern“ getroffen werden sollte. Polens Bevölkerung ist mit 69 Prozent Zustimmung am erweiterungsfreundlichsten, der Schnitt liegt bei 52 Prozent.

Arbeitslosigkeit größte Sorge

Dass die Mitgliedsländer in Zeiten der Krise enger zusammen arbeiten müssen, glauben 85 Prozent der Befragten. 41 Prozent der Europäer sind aber auch der Ansicht, dass die EU den richtigen Weg zur Bewältigung der Krise eingeschlagen habe.

Auf nationaler Ebene sorgen sich die Europäer vor allem wegen der hohen Arbeitslosigkeit (48 Prozent), der allgemeinen Wirtschaftslage (37 Prozent) und der Inflation (24 Prozent).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.12.2012)

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