EU lehnt Stopp der Handelsgespräche mit USA ab

EU-Handelskommissar Karel de Gucht
EU-Handelskommissar Karel de Gucht imago stock&people
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Trotz der Spionagevorwürfe gegen die USA solle das Freihandelsabkommen weiter verhandelt werden, sagt EU-Handelskommissar De Gucht.

EU-Handelskommissar Karel de Gucht lehnt einen Stopp der Verhandlungen mit den USA über ein transatlantisches Freihandelsvereinbarung wegen des Streits über ein Anti-Spionage-Abkommen ab. Bei den Handelsgesprächen gehe es um Vorteile für beide Seiten, sagte De Gucht in der "Süddeutschen Zeitung" vom Freitag. Gegenstand dabei seien aber nicht "Datenschutzstandards an sich". Er sorge sich nicht um die Vertraulichkeit. Ob die Verhandlungen ausgespäht würden, wisse er nicht. "Das kann niemand wissen. Selbst Bundeskanzlerin Merkel wusste nicht, dass ihr Telefon abgehört wurde", sagte De Gucht.

Ungeachtet dessen müsse jedermann die europäischen Datenschutzstandards respektieren, auch die USA, wenn Daten von europäischem Boden erhoben oder verarbeitet würden.

Keine neuen Gesetze wegen Unterschrift

De Gucht trat Befürchtungen entgegen, das Abkommen mit den USA könne europäische Umwelt- und Verbraucherschutz-Vorschriften aushöhlen. "Ich werde keine europäischen Gesetze ändern, um eine Unterschrift unter das Abkommen zu bekommen", sagte er. Gelänge das Abkommen zwischen den USA und Europa, würde das nach Studien Hunderttausende neuer Arbeitsplätze schaffen und für mehr Wachstum sorgen.

Einen Zeitplan für den Abschluss der Verhandlungen nannte De Gucht nicht. Er sagte aber: "Natürlich haben wir nicht fünf Jahre Zeit, um zu diskutieren". In den USA fehle noch das Signal des Kongresses, um "ein Abkommen ohne lange Wege im Parlament zu ratifizieren". Was nun anstehe, sei Mitte Februar eine Bestandsaufnahme der bisherigen Gespräche. "Nach dieser politischen Bestandsaufnahme werden wir klarer wissen, was wir erreichen können", sagte De Gucht.

(APA/Reuters)

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