Ehrenhauser: Ein langer Weg von den JuLis bis zur KPÖ

GR�NDUNGSKONVENT WAHLALLIANZ ´EUROPA ANDERS´: EHRENHAUSER
GR�NDUNGSKONVENT WAHLALLIANZ ´EUROPA ANDERS´: EHRENHAUSER(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Der Ex-Mitstreiter von Hans-Peter Martin ist jetzt Spitzenkandidat des Bündnisses aus Piraten und Kommunisten „Europa anders“.

Wien. Martin Ehrenhauser hat es geschafft. Nach Gerüchten, er habe versucht, bei den Neos anzudocken, hat er seine neue politische Heimat gefunden. Der parteifreie Europaabgeordnete wird bei der Europawahl am 25.Mai für das Bündnis „Europa anders“ antreten. Es besteht aus der KPÖ, den Piraten und einer Gruppe mit dem Namen Der Wandel. Die Liste wird vom griechischen Linksrebell Alexis Tsipras unterstützt.

Für den ehemaligen Koch aus Linz war es ein langer Weg quer durch Österreichs Kleinparteien, der ihn von den Liberalen über die Liste Martin bis zur linken EU-skeptischen Gruppe geführt hat. Durch ihn könnte sich das Bündnis zwar das Sammeln von Unterstützungserklärungen ersparen (die Unterschrift eines Abgeordneten reicht), doch werden die notwendigen 2600 Unterstützungeerklärungen dennoch vorgelegt, so ein Sprecher von "Europa anders". 

Ehrenhauser wurde 1978 geboren. Im zweiten Bildungsweg hat er Betriebswirtschaft und Politikwissenschaft studiert. 2005 trat er erstmals politisch in Erscheinung und kandidierte für die Jungen Liberalen (JuLis) bei den ÖH-Wahlen. 2007 wechselte er zu Hans-Peter Martin, der ihn als Büroleiter engagierte. Er erlebte mit, wie sich der Ex-Journalist mit einem Partner nach dem anderen zerstritt, blieb seinem Vorgesetzten dennoch treu. Als Dank brachte ihn Martin 2009 in das Europaparlament. Die Zusammenarbeit als Abgeordnete hielt aber nur bis 2011. Dann brach auch Ehrenhauser mit Martin.

Während Martins frühere Mitstreiterin Angelika Werthmann schon 2010 zu den Liberalen wechselte, blieb Ehrenhauser fraktionslos. Seinen früheren Chef zeigte er wegen des Verdachts der missbräuchlichen Verwendung von staatlichen Wahlkampfgeldern an. Martin revanchierte sich mit einer Anzeige wegen widerrechtlichen Zugriffs auf ein Computersystem. Dieses Verfahren wurde mittlerweile eingestellt. (wb/APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2014)

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