Karas-Plakat ohne Logo der ÖVP

OeVP-KLUBKLAUSUR IN LOIPERSDORF: KARAS
OeVP-KLUBKLAUSUR IN LOIPERSDORF: KARASAPA/ERWIN SCHERIAU
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Der Spitzenkandidat der ÖVP für die Europaparlamentswahl am 25. Mai, Othmar Karas, stellt seine Werbelinie vor. Sein angesichts von Umfragen ambitioniertes Ziel: Wieder Nummer eins zu werden.

Zufall oder Absicht: Während am Donnerstag Ex-Innenminister Ernst Strasser im Gerichtsaal wegen Bestechlichkeit als Angeklagter saß, präsentierte sein früherer parteiinterner Konkurrent Othmar Karas Wahlplakate. Die Überraschung: Der Spitzenkandidat für die Europaparlamentswahl am 25. Mai lässt dabei das Logo seiner Partei weg.

Er wolle Wähler über die Partei hinaus ansprechen, lautete seine Bergründung. Antreten wird die Volkspartei als "ÖVP - Liste Othmar Karas". Als Wahlzahl bekräftigte er, Nummer eins werden zu wollen - durchaus ambitioniert angesichts von Umfragedaten, die die ÖVP deutlich hinetr der SPÖ sehen.

Wäre die EU-Wahl am kommenden Sonntag, müsste die ÖVP mit einem herben Verlust im Vergleich zur letzten Wahl im Jahr 2009 rechnen. Das geht zumindest aus dem "ATV Österreich Trend" hervor, einer am Donnerstag veröffentlichte Meinungsumfrage unter 1.000 wahlberechtigten Österreichern, durchgeführt von Meinungsforscher Peter Hajek. Großer Gewinner wären die FPÖ und die erstmals antretenden NEOS.

SPÖ vor ÖVP, Neos vor Grünen

Die ÖVP mit Spitzenkandidat Karas könnte nur noch mit 24 Prozent der Wählerstimmen rechnen, was einen Verlust von sechs Prozentpunkten bedeuten würde. Die FPÖ kommt bei den Befragten auf 22 Prozent, ein Zuwachs von mehr als neun Prozentpunkten. Die SPÖ liegt in der Umfrage bei 25 Prozent und würde demnach mehr als einen Prozentpunkt dazugewinnen. Die NEOS kämen aus dem Stand auf 12 Prozent, die Grünen stagnieren bei zehn Porzent. Großer Unsicherheitsfaktor ist aber die erwartete geringe Wahlbeteiligung.

ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel kündigte an, der Wahlkampfauftakt werden am 25. April in Linz, voraussichtlich im Design Center, erfolgen. Die erste Plakatwelle wird allerdings schon ab Samstag österreichweit affichiert, unmittelbar nach dem Beschluss der Kandidatenliste am Freitag im Bundesparteivorstand. Die zweite kommt nach Ostern zum Wahlkampfauftakt, die dritte kurz vor der Wahl, erläuterte Kampagnenleiter Andreas Würfl.

Die ersten Plakate zeigen das Konterfei von Karas. "Weil ich Österreich liebe, arbeite ich für ein besseres Europa", lautet der Slogan, der mit dem Spruch "OK für Europa" unterlegt ist. Auf die parteiinterne Mobilisierung zielen dagegen die ÖVP-Plakate ab, die den Spruch "Ein besseres Europa. Für ein starkes Österreich." tragen und ohne Kandidatenfoto auskommen.

Wie viel die ÖVP für den EU-Wahlkampf ausgibt, wollte der Generalsekretär nicht verraten. Man werde jedenfalls die Wahlkampfkosten-Obergrenze - sie beträgt sieben Mio. Euro - einhalten, sagte er.

(APA/red.)

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