Kriminalität nimmt in den meisten Ländern ab

Statistik. Insgesamt geht die Zahl der Verbrechen zurück, gegenteiligen Trend gibt es bei Gewaltdelikten.

Brüssel. Das subjektive Empfinden, wonach offene Grenzen die Sicherheit gefährden, ist statistisch nicht belegbar. Zweifellos hat die grenzüberschreitende Kriminalität zugenommen, allerdings weniger durch den Wegfall von Grenzkontrollen als durch das Internet. Insgesamt geht die Zahl der polizeilich registrierten Kriminalität laut einer Auswertung von Eurostat seit rund einem Jahrzehnt aber zurück. In Österreich wurden 2004 noch 643.648 Fälle gezählt, 2012 nur noch 548.027. Ähnlich ist die Entwicklung in vielen anderen EU-Ländern (siehe Grafik). Einige der wenigen Länder mit einer wachsenden Kriminalität sind Spanien, Italien und Schweden.

In Österreich war die Zahl der Wohnungseinbrüche nach der Öffnung der Grenze zu den östlichen EU-Nachbarn während dreier Jahre signifikant höher (2009: 21.248), danach reduzierte sie sich aber auf ein Niveau, das wieder deutlich unter jenem vor der Öffnung lag (2012: 15.479).

Je nach Kriminalitätskategorie ist die Entwicklung anders. So hat in den letzten zehn Jahren die Zahl der Gewaltdelikte in einigen EU-Mitgliedstaaten, darunter Österreich, zugenommen. In Estland hat sie sich sogar mehr als verdoppelt. Der Drogenhandel konnte hingegen durch die offensichtlich bessere Vernetzung nationaler Polizeibehörden reduziert werden. Wobei es auch hier nationale Ausreißer gibt. In Schweden hat sich die Zahl der Drogendelikte zwischen 2004 und 2012 verdreifacht. (wb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2014)

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