EU: Agrarminister rufen zu mehr Tierschutz in Europa auf

(c) APA (Kay Nietfeld)
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Deutschland, die Niederlande und Dänemark wollen beim Tierschutz stärker zusammenarbeiten. Tierschutz soll auch bei Agrarinvestitionen berücksichtigt werden.

Brüssel/Wien. Die Landwirtschaftsminister der drei EU-Mitgliedstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark drängen beim Tierschutz in Europa auf einen Durchbruch. Dazu verabschiedeten sie im niederländischen Vught eine „Gemeinsame Erklärung zum Tierschutz“ und legten diese dem EU-Agrarministerrat, der Montag und Dienstag in Brüssel tagte, vor. Eine der in der Erklärung geforderten Punkte ist, Tierschutz bei der Vergabe von Investmentkapital durch internationale Finanzinstitutionen (IFI) sowie bei der Gewährung von Exportkreditgarantien stärker zu berücksichtigen.

Damit kommen die drei Staaten einer Forderung von Humane Society International (HSI) nach, die im Sommer 2013 aufdeckte, dass öffentliche Gelder – auch von EU-Mitgliedstaaten – in Tierhalteanlagen von Drittstaaten investiert wurden, die in der Europäischen Union verboten wären. HSI zeigte sich erfreut und dankte den drei Ländern „ausdrücklich für ihre Führungsrolle“, so Joanna Swabe, EU-Geschäftsführerin von HSI.

Weltweit wird die überwiegende Zahl an Legehennen, Sauen und Mastkälbern in Batteriekäfigen, Kastenständen bzw. Kälberboxen gehalten. Es liegen zahlreiche wissenschaftliche Befunde vor, dass Intensivhaltung für landwirtschaftliche Tiere Stress und Leid bedeuten. Herkömmliche Batteriekäfige für Legehennen, die dauernde Kastenstandhaltung trächtiger Sauen sowie die Boxenhaltung von Mastkälbern wurden in der EU bereits verboten.

Deutschland, die Niederlande und Dänemark gehören zu den europaweit führende Ländern in der Herstellung von tierischen Produkten wie Fleisch und Milch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.12.2014)

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